Bestmöglicher Grippe-Schutz: die Impfung

Der Grippe (oder wissenschaftlich: Influenza) kann man vorbeugen – z. B. durch Händewaschen, Flächendesinfektion und Abstandhalten zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung. Die wichtigste Vorsorgemaßnahme gegen eine Grippe-Erkrankung ist jedoch die Grippe-Impfung.1

Wiederholung der Impfung.

Warum? Wie oft? Wann?

Durch eine Grippe-Impfung wird das Immunsystem bestmöglich auf die Grippezeit vorbereitet. Dabei ist allerdings wichtig zu wissen, dass die Schutzimpfung jedes Jahr erneuert werden muss. Warum ist das so?

Zunächst gibt es verschiedene Grippevirus-Typen. Für uns Menschen relevant sind die Grippe-Viren Typ A und Typ B. Die Oberflächenproteine der Viren verändern sich ständig und schnell durch Mutationen, so dass neue Virus-Varianten entstehen.1 Es sind also jedes Jahr andere Grippe-Viren im Umlauf, die unser Immunsystem neu kennenlernen muss, um sie zu bekämpfen.1

Die jährliche Änderung der Grippe-Viren ist also der Grund dafür, dass wir uns jedes Jahr erneut impfen lassen müssen, um vor der Erkrankung bestmöglich geschützt sein zu können.2

Wer sich jedes Jahr gegen die Grippe impfen lassen sollte, erfahren Sie hier.

    Seit Jahrzehnten wird die saisonale Grippe von 4 Grippe-Virus-Subtypen verursacht: 

    - Influenza Typ A durch die Subtypen H1N1 und H3N2,
    - Influenza Typ B durch die beiden Linien B-Victoria und B-Yamagata.3 

    Von Saison zu Saison unterscheidet sich, welches Grippe-Virus – und welche Variante davon – am häufigsten vorkommt.3

    Auf der ganzen Welt beobachten spezialisierte Institute – in Deutschland das Nationale Referenzzentrum für Influenzaviren am Robert Koch-Institut – die zirkulierenden Grippe-Virus-Typen. Basierend auf diesen Beobachtungen legt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zusammensetzung der Grippe-Impfstoffe für die jeweils bevorstehende Saison fest. Für unsere Region findet dies im Februar/März statt, damit die Hersteller der Grippe-Impfstoffe ausreichend Zeit haben, diese bis zum Start der Impfphase im Herbst zu produzieren.3

    Unser Immunsystem ist in der Lage, viele Krankheitserreger, mit denen es schon einmal Kontakt hatte, wiederzuerkennen. So kann es Eindringlinge bei erneutem Kontakt schnell unschädlich machen und eine Erkrankung verhindern. 

    Eine Impfung macht sich diesen Umstand zunutze und sorgt dafür, dass das Immunsystem einen Erreger wiedererkennen und uns so vor Ausbruch der Erkrankung schützen kann. Die verschiedenen Grippe-Virus-Untergruppen unterscheiden sich in spezifischen Merkmalen (z. B. auf der Hülle des Virus), den sogenannten Antigenen. Diese spezifischen Veränderungen an der Oberfläche des Virus bewirken, dass einzelne Varianten unserem Immunsystem wie völlig neue, unbekannte Viren erscheinen können, selbst, wenn es schon einmal Kontakt mit einer anderen Variante hatte. Deshalb muss eine Grippe-Impfung jährlich wiederholt werden. 

    Nach der Impfung baut der Körper innerhalb von 10 bis 14 Tagen den vollständigen Impfschutz vor Grippe auf.2,4 Die Impfung sollte idealerweise zum Beginn der Grippe-Saison (Oktober bis Mitte Dezember) erfolgen.2,4 Sie ist aber auch noch bis ins Frühjahr hinein wichtig und sinnvoll, denn meist steigt die Zahl der Grippe-Infektionen erst nach dem Jahreswechsel stark an.3

Gleichzeitige Gabe mit anderen Impfstoffen

Gleichzeitig mit der Grippe-Impfung kann der Impfschutz vor COVID-19 vervollständigt oder aufgefrischt werden.4

Außerdem ist eine zeitgleiche Gabe von Grippe-Totimpfstoffen mit anderen Totimpfstoffen möglich, z. B. eine Auffrischimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis) und Kinderlähmung (Poliomyelitis).5

Lassen Sie sich vor der Impfung von Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt aufklären.

Mögliche Nebenwirkungen

Die Grippe-Impfung wird in der Regel gut vertragen.

Es gibt zurzeit mehrere Grippe-Impfstoffe. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt oder in der Apotheke, welcher Impfstoff von der STIKO* für Sie empfohlen wird. 

Wichtiger Hinweis bei Hühnereiweißallergie:
Bei einer diagnostizierten Allergie gegen Hühnereiweiß, die sehr selten vorkommt, sollte in einer Umgebung geimpft werden, in der Überwachung und Behandlung von einer Ärztin oder einem Arzt nach der Impfung möglich sind. Es ist auch ein hühnereiweißfreier Grippe-Impfstoff verfügbar, der für Hühnereiweiß-Allergiker:innen (ab einem Lebensalter von 2 Jahren) geeignet ist.2

Lassen Sie sich vor der Impfung von Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt oder Ihrer Apothekerin bzw. Ihrem Apotheker über mögliche Nebenwirkungen aufklären. 

Grippe-Impfung – in der Arztpraxis oder Apotheke

Grundsätzlich kann eine Grippe-Impfung von jedem Arzt und jeder Ärztin durchgeführt werden, wobei die erste Anlaufstelle für viele die Hausärztin oder der Hausarzt ist. Es ist jedoch auch möglich, sich bei Kinder- und Jugendärzt:innen sowie bei Gynäkolog:innen (hauptsächlich für Schwangere) impfen zu lassen.

Darüber hinaus können jetzt auch Apotheken Grippe-Impfungen anbieten. Es dürfen nur Apotheker:innen impfen, die eine spezielle Fortbildung absolviert haben. Das Impfangebot in Apotheken ermöglicht, sich kurzfristig impfen zu lassen. Auf www.Mein-Apothekenmanager.de können Sie herausfinden, welche Apotheke in Ihrer Nähe Grippeschutzimpfungen anbietet.

Alle Personen, für die die STIKO* eine Grippe-Impfung empfiehlt und die gesetzlich versichert sind, können sich kostenfrei in der Arztpraxis und in der Apotheke impfen lassen. Privatversicherte können sich unabhängig von der STIKO*-Empfehlung impfen lassen.

Echte Grippe kennen und erkennen

Die echte Grippe ist keine einfache Erkältung, sondern eine schwere Erkrankung. Beide unterscheiden sich in der Art des Erregers, den Symptomen und vor allem im Risiko, schwere gesundheitliche Komplikationen zu erleiden. Daher ist es wichtig, den Unterschied zu kennen.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Die Grippe-Impfung gehört zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen und wird von der STIKO* für Personengruppen mit erhöhtem gesundheitlichen Risiko besonders empfohlen. Ob Sie zu diesem Kreis gehören, erfahren Sie hier.

Grippe-Impfung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Wenn die Grippe-Welle im Winter anrollt, sollten Menschen mit Herzschwäche oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufpassen. Sie sind besonders gefährdet für schwere Krankheitsverläufe, die bis zum Krankenhausaufenthalt und auf die Intensivstation führen können.

    * Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet.

    1.    Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber für Ärzte – Influenza (Teil 1): Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html. Abgerufen am 21.06.2023.
    2.    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Grippeimpfung bei Erwachsenen. https://www.impfen-info.de/grippeimpfung/fragen-und-antworten/. Abgerufen am 21.06.2023.
    3.    Robert Koch-Institut. Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Influenza. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Influenza/FAQ_Liste.html. Abgerufen am 21.06.2023.
    4.    Robert Koch-Institut. Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Influenza. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/Hochdosis-Impfstoffe/FAQ_Uebersicht.html. Abgerufen am 21.06.2023.
    5.    Ständige Impfkommission: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut 2023. Epid Bull 04/2023.

MAT-DE-2303611-1.0. – 08/2023