Wichtige Fakten über Meningokokken
Meningokokken-Erkrankungen können zu einer Hirnhautentzündung, in der Fachsprache als Meningitis bezeichnet, oder einer Blutvergiftung, auch Sepsis genannt, führen.1
Bei etwa 1 von 10 Menschen leben im Nasen-Rachen-Raum Meningokokken, ohne Krankheitssymptome auszulösen.2
Eine Ansteckung mit Meningokokken erfolgt häufig in Alltagssituationen wie Husten, Niesen, Küssen und vor allem dort, wo Menschen engen Kontakt haben.2
Meningokokken-Erkrankungen können daher jeden treffen, besonders gefährdet sind jedoch Säuglinge und Kleinkinder, ein zweiter Erkrankungsgipfel liegt im Jugend- und jungen Erwachsenenalter.1
Invasive Meningokokken-Erkrankung (IME) kann lebensgefährlich sein. Bis zu 15 von 100 der Betroffenen sterben daran – manchmal innerhalb weniger Stunden, selbst wenn sofort eine geeignete Behandlung beginnt.3,4
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Gerade zu Beginn sind Meningokokken-Erkrankungen oft nur schwer zu erkennen, denn die ersten Anzeichen unterscheiden sich nicht von denen anderer Infektionskrankheiten.1
Dabei zählt gerade zu diesem Zeitpunkt jede Minute:
Innerhalb von Stunden kann sich eine schwere, lebensbedrohliche Erkrankung mit plötzlich auftretenden Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Fieber, Schwindel und schwerstem Krankheitsgefühl entwickeln. Septische Verläufe gehen mit Einblutungen der Haut einher, bei Meningitis sind Nackensteifigkeit und Erbrechen typisch.1,5
Wer ist besonders gefährdet?
Neisseria meningitidis (Meningokokken) kommen weltweit vor. Im Jahr 2019 starben schätzungsweise rund 141.000 Menschen an IME.6
Besonders gefährdet sind Babys und Kleinkinder.7
Sie erkranken häufiger und haben das höchste Risiko, an den Folgen zu sterben.3,8
Besonders Kinder unter 4 Jahren sind stark betroffen.3,8
Auch Jugendliche sind gefährdet.9–11
Bis zu 1 von 3 IME-Fällen trifft Teenager.9–11
Sie tragen die Bakterien am häufigsten in sich und haben ebenfalls ein hohes Risiko für schwere Krankheits-
verläufe.8,9
Mögliche Folgen einer Meningokokken-Erkrankung
Die Folgen einer Meningokokken-Blutvergiftung oder einer Meningokokken-Hirnhautentzündung können schwerwiegend sein. Selbst wenn die Krankheit überlebt wird, behält etwa 1 von 5 Betroffenen bleibende Schäden.1,12,13
Beispiele für Folgeschäden:3

- Hörverlust
- Lernschwierigkeiten

- Amputationen von Gliedmaßen
- Verhaltens- oder psychische Probleme
Wie Patient*innen mit der Meningokokken-Erkrankung leben
Meningokokken W haben auch den 21-Monate alten Paul** getroffen:
An einem Wochenende entwickelte Paul (21 Monate) plötzlich Fieber, wurde sehr müde und blass mit kalten Füßen und Händen. Seine Eltern brachten ihn ins örtliche Krankenhaus, wo man ihn zunächst mit Antibiotika und Kortison behandelte. Kurze darauf musste man ihn beatmen und sein Zustand verschlechterte sich rapide.
Paul hatte einen septischen Schock. Er wurde sofort auf die Kinder-Intensivstation einer großen Klinik verlegt. Dort schloss man ihn an eine ECMO# und Dialyse an. Trotzdem entwickelte er an Händen und Füßen eine Nekrose. Paul hatte eine invasive Meningokokken-Erkrankung (IME) aufgrund von Meningokokken der Serogruppe W (MenW). Nach 11 Tagen konnte Paul wieder selbstständig atmen, musste aber wegen weiteren Komplikationen mehrere Wochen künstlich ernährt werden. Die Sepsis hatte seine Milz irreversibel geschädigt, was eine langfristige Antibiotikatherapie zur Folge hatte. 4 Monate später mussten ihm in Folge der Sepsis beide Füße und einige Finger amputiert werden.
Paul wurde nur gegen Meningokokken der Serogruppe C geimpft. Eine Vierfach-Impfung gegen die Meningokokken-Serogruppen A, C, W und Y hätte ihn vor diesem großen Leid bewahren können.

MenW oder Y hat die 17-jährige Alena getroffen:
MAT-DE-2400550_v1.0_04/2024
Alenas Patientingeschichte: Warum ihr der Impfschutz vor Meningokokken so wichtig ist
Hier findest Du das komplette Interview.
MAT-DE-2101569_v2.0
Lilys Patientingeschichte: Über ihren Kampf gegen die Meningokokken-Erkrankung
Internationales Symbol im Kampf gegen Meningitis
Die Meningitis-Flagge ist das erste Symbol, das Betroffene, Familien, Organisationen und die medizinische Gemeinschaft im Kampf gegen Meningitis weltweit vereint.
Sie soll Hoffnung geben und den weltweiten Einsatz stärken, Meningitis bis 2030 zu besiegen.
Die Flagge ist inspiriert von Para-Athleten, die von dieser verheerenden Krankheit betroffen sind. Sie steht für die 3 Hirnhäute (Membranschichten, die das Gehirn und Rückenmark schützen und stützen), die Idee von „Schützen, Unterstützen, Besiegen“ und die Meningitis-Gemeinschaft.
Wer sollte sich impfen lassen?
Meningokokken-Erkrankungen können jeden treffen, informiere Dich hier, wer besonders betroffen sein kann und für wen die Impfung empfohlen ist.
Impfung gegen Meningokokken
Der wohl beste Schutz vor schweren Meningokokken-Erkrankungen ist eine Impfung. Informiere Dich hier über den besten Zeitpunkt für eine Meningokokken-Impfung.
Kostenerstattung einer Impfung
Wer kann sich kostenfrei impfen lassen? In welchen Fällen übernehmen die Krankenkassen Kosten für eine Meningokokken-Impfung? Hier erfährst Du mehr.
Service und Downloads
* Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet.
** Angelehnt an: Pratt JJ, et al. Splenic cyst and its management in a 21-month-old boy: a rare complication of invasive meningococcal disease. BMJ Case Rep. 2018;2018:bcr2018224613. (Name des Patienten geändert)
# Extrakorporale Membranoxygenierung
1. Robert Koch-Institut (RKI). Meningokokken, invasive Erkrankungen (Neisseria meningitidis). https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Meningokokken.html?nn=16905436. Stand: 18.01.2024. Abgerufen am: 05.05.2025.
2. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Meningokokken. https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Meningokokken.html . Stand: 29. Juli 2024. Abgerufen am 01.08.2025.
3. Guedes S, et al. BMC Public Health. 2022; 22: 521.
4. Bloom DE, et al. Infect Dis Ther. 2023; 12(12): 2649–2663.
5. Kinder- und Jugendärzte im Netz. Meningokokken-Infektion: Erste Anzeichen ähneln einer Grippe. https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/meningokokken-infektion-erste-anzeichen-aehneln-einer-grippe/. Stand: Nov. 2019. Abgerufen am 05.05.2025.
6. Findlow J, et al. Vaccines (Basel). 2025;13(2):165.
7. Communicable Diseases Agency (CDA). Meningococcal disease. https://www.cda.gov.sg/professionals/diseases/meningococcal-disease . Aufgerufen am 01.08.2025.
8. Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Enhanced Meningococcal Disease Surveillance report, 2017: confirmed and probable cases reported to the National Notifiable Diseases Surveillance System, 2017. https://stacks.cdc.gov/view/cdc/75419 . Aufgerufen am 01.08.2025.
9. Bobde S, et al. Infect Dis Ther. 2024; 13(2): 251–271.
10. Burman C, et al. Hum Vaccin Immunother. 2019; 15(2): 459–469. 11. English A, Middleman AB. Pediatr Clin North Am. 2023; 70(2): 283–295. 12. World Health Organisation (WHO). Defeating meningitis by 2030. https://www.who.int/initiatives/defeating-meningitis-by-2030. Aufgerufen am 01.08.2025.
13. World Health Organisation (WHO). Meningitis. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/meningitis. Aufgerufen am 01.08.2025.
MAT-DE-2302775-3.0-08/2025