Hepatitis A ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-A-Virus hervorgerufen wird.1 Der Krankheitserreger ist besonders widerstandsfähig.2 Die Erkrankung wird häufig durch engen zwischenmenschlichen Kontakt, verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser übertragen.1
Die Hepatitis A beginnt typischerweise mit Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Kurze Zeit später kann es zu einer Gelbsucht kommen.3 Nach aktuellen Schätzungen kann die Impfung gegen Hepatitis A 30 bis 40 Jahre schützen.2
Meningokokken sind Bakterien, die sich im Nasen-Rachen-Raum des Menschen ansiedeln. Eine Meningokokken-Erkrankung ist sehr selten. Bei denjenigen, die an ihr erkranken, verläuft die Erkrankung hauptsächlich als Meningitis (Hirnhautentzündung) oder Sepsis (Blutvergiftung) und kann somit schnell lebensbedrohlich werden.1
Gelbfieber wird durch das Gelbfieber-Virus verursacht. Es ist vor allem in tropischen Regionen heimisch und wird durch Mücken übertragen. Die Erkrankung kann sehr unterschiedlich verlaufen. In schweren Fällen kommt es zu einem lebensgefährlichen Krankheitsbild mit hohem Fieber und Blutungen innerer Organe.1
Eine wirksame Therapie zur Behandlung des Gelbfiebers existiert nicht.1 Einen Schutz vor der Erkrankung kann ein zuverlässiger Mückenschutz und eine Impfung bieten. Für den Besuch einiger Länder gilt eine Nachweispflicht der Gelbfieber-Impfung bei Einreise bzw. bei Transit aus bestimmten Gelbfieber-endemischen Ländern (oder aus bestimmten Risikogebieten).2
Typhus wird durch Bakterien namens Salmonella enterica Serotyp Typhi verursacht. Typhus-Bakterien werden vor allem durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen. Betroffene leiden nach einem Stadium mit allgemeinem Krankheitsgefühl unter hohem Fieber, Bauchschmerzen und später erbsbreiartigen Durchfällen. Die meisten Typhus-Erkrankungen in Deutschland stehen im Zusammenhang mit Reisen.1
Gegen Typhus stehen eine Schluckimpfung sowie eine Impfung, die über eine Spritze in den Muskel verabreicht wird, zur Verfügung.2
Mpox, auch Affenpocken genannt, werden durch das Monkeypox-Virus verursacht. Das Virus ist vor allem bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet. Innerhalb eines Ausbruchsgeschehens ist die Übertragung von Mensch zu Mensch vor allem bei engen Kontakten möglich. Seit Mai 2022 wird die Erkrankung auch in zahlreichen europäischen Ländern beobachtet.
Typisch für Mpox sind knotig-fleckige Hauterscheinungen mit Bläschen, Pusteln und schließlich Krusten.1
Die Behandlung zielt bei Affenpocken zumeist auf eine Linderung der Beschwerden ab. Eine Impfung wird vor allem für Menschen empfohlen, die bereits Kontakt mit dem Virus hatten.1
Cholera wird durch Bakterien mit dem Namen Vibrio cholerae verursacht. Diese Bakterien leben im Wasser und können vor allem über verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel, die mit dem Stuhl Infizierter kontaminiert sind, auf den Menschen übertragen werden. Die Erkrankung kann unterschiedliche Verläufe nehmen. Schwere Krankheitsverläufe sind lebensgefährlich und gehen mit wässrigem Stuhlgang und Erbrechen einher.1
Wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten. In schweren Fällen ist eine Behandlung mit Antibiotika angezeigt.1 Zur Cholera-Prophylaxe stehen zwei unterschiedliche Impfstoffe zur Verfügung.1
Auslöser der Erkrankung COVID-19 (Coronavirus Disease 2019) ist das Virus SARS-CoV-2 (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus Type 2). Das Virus wird vor allem durch Einatmen virushaltiger Partikel in der Luft übertragen.1 Typische Krankheitszeichen sind Erkältungssymptome und Störungen des Geruchs- bzw. Geschmackssinns. Vor allem bei älteren Menschen und Personen mit Grunderkrankungen kann es zu schweren Krankheitsverläufen kommen.1 Auch Langzeitfolgen wie eingeschränkte Belastbarkeit sind möglich.1
Eine Therapie bei COVID-19 richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung. Unter anderem werden Substanzen, die gegen das Virus wirksam sind, oder auch Antibiotika eingesetzt.1 Die Impfempfehlungen der STIKO* bei COVID-19 sind abhängig vom Alter und dem individuellen Risiko.2
Auslöser des Dengue-Fiebers ist das vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitete Dengue-Virus. Der Krankheitserreger wird zumeist durch Stechmücken übertragen.1,2 Das Dengue-Fieber kann unterschiedlich schwer verlaufen: Während viele Infektionen nur wenige Beschwerden nach sich ziehen, kann es in schweren Fällen zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung kommen.2
Bei der Therapie der Erkrankung können lediglich die Symptome gelindert werden.2
Auslöser der Diphtherie sind Bakterien mit dem Namen Corynebacterium diphtheriae. Die Erkrankung wird von Mensch zu Mensch übertragen. Abhängig von den befallenen Körperregionen kann die Diphtherie zu unterschiedlichen Krankheitszeichen führen. Neben Rachen, Mandeln, Kehlkopf bzw. Nase kann auch die Haut betroffen sein.1
Für die Behandlung der Diphtherie stehen Antibiotika und ein Gegengift (Antitoxin) zur Verfügung, beide Therapieoptionen müssen jedoch frühzeitig eingesetzt werden.1 Für einen Schutz vor der Erkrankung empfiehlt die STIKO* ab dem Säuglingsalter die Impfung gegen Diphtherie.1
Verursacher der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist das zumeist durch Zecken übertragene FSME-Virus. Die Erkrankung kann mit einer Hirnhautentzündung sowie Entzündungen von Gehirn und Rückenmark einhergehen. Schwere Krankheitsverläufe ziehen oft bleibende Schäden wie Lähmungen nach sich.1
Im Falle einer FSME können lediglich die Beschwerden gelindert werden.1 Allen Menschen, die in FSME-Verbreitungsgebieten einem Zeckenstich-Risiko ausgesetzt sind, empfiehlt die STIKO* eine Impfung gegen FSME.2
Ursache der Hepatitis B ist eine Ansteckung mit dem Hepatitis-B-Virus. Das Virus wird vor allem über Körperflüssigkeiten übertragen.1 Bei einem Teil der Infizierten verläuft die Krankheit chronisch, im schlimmsten Fall kann sie eine Leberzirrhose oder ein Leberzellkarzinom auslösen.1
Eine chronische Hepatitis B kann mit antiviralen Medikamenten behandelt werden.1 Die STIKO* empfiehlt ab dem Säuglingsalter eine Impfung gegen Hepatitis B.2
Die Japanische Enzephalitis wird durch das Japanische-Enzephalitis-Virus ausgelöst und ist vor allem in Asien heimisch. Das Virus wird durch Mücken übertragen.1,2 Symptomatische Krankheitsverläufe können beispielsweise mit Nackensteifigkeit, Verwirrtheit, Lähmungen oder Krampfanfällen einhergehen.1
Bei der Behandlung der Japanischen Enzephalitis ist lediglich eine Linderung der Symptome möglich.1 Für Reisende in Risikogebiete steht ein Impfstoff gegen die Erkrankung zur Verfügung.1
Verursacher der Poliomyelitis, auch als Kinderlähmung oder kurz Polio bezeichnet, ist das Poliovirus. Die Erkrankung wird vor allem über den Stuhl übertragen. Die Poliomyelitis kann u. a. zu Lähmungen führen, die sich nicht immer vollständig wieder zurückbilden.1
Bei der Behandlung der Poliomyelitis können lediglich die Beschwerden gelindert werden.1 Die STIKO* empfiehlt eine Impfung gegen Poliomyelitis bereits ab dem Säuglingsalter.2
Auslöser der Tollwut ist eine Infektion mit dem sogenannten Rabies-Virus. Die Erkrankung wurde in den meisten europäischen Ländern stark zurückgedrängt, sie ist jedoch nach wie vor in weiten Teilen der Welt verbreitet.1 Eine Ansteckung erfolgt in den meisten Fällen über Hundebisse.2
Nach Auftreten erster Krankheitserscheinungen führt Tollwut in der Regel innerhalb von 7 bis 10 Tagen zum Tod.2
Bei Reisen in Risikogebiete steht eine Impfung zur Verfügung.2 Nach Kontakt bzw. nach einer Infektion mit dem Tollwutvirus kann die tödliche Erkrankung durch ein rechtzeitige und korrekt durchgeführte PEP (Postexponsitionsprophylaxe) mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden.2
Denk frühzeitig an deine Impfungen – finde deine Ärztin, deinen Arzt oder deine Apotheke in der Nähe!
Vereinbare rechtzeitig vor Reiseantritt einen Termin bei einer Ärztin, einem Arzt oder einer Apotheke, um dich zu Gesundheitsvorkehrungen und Impfungen für dein Reiseziel beraten zu lassen.
* Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet.
Hepatitis A
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3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Hepatitis A. https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/hepatitis-a. Stand 11.05.2022. Abgerufen am 24.02.2023.
Meningokokken-Erkrankung
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Gelbfieber
1. Robert Koch-Institut (RK). Gelbfieber. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Gelbfieber.html. Stand Apr 2018. Abgerufen am 16.12.2022.
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MAT-DE-2301836 2.0 09/2023