Hepatitis A im Ausland

Hepatitis A ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-A-Virus hervorgerufen wird.1 Der Krankheitserreger ist besonders widerstandsfähig.2 Die Erkrankung wird häufig durch engen zwischenmenschlichen Kontakt, verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser übertragen.1

Die Hepatitis A beginnt typischerweise mit Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Kurze Zeit später kann es zu einer Gelbsucht kommen.3 Nach aktuellen Schätzungen kann die Impfung gegen Hepatitis A 30 bis 40 Jahre schützen.2

    Auslöser der Hepatitis A ist das Hepatitis-A-Virus.1 Typisch für dieses Virus ist eine hohe Stabilität gegenüber hohen und niedrigen Temperaturen: Sicher abgetötet wird es erst bei Temperaturen über 80 °C2, sogar im Tiefkühlschrank ist das Hepatitis-A-Virus überlebensfähig.4 Auf Oberflächen bei Raumtemperatur kann das Virus mehr als 1 Monat lang ansteckend bleiben.2 Das Hepatitis-A-Virus ist weltweit verbreitet.1

    Die Ansteckung mit Hepatitis A erfolgt meist durch indirekten Kontakt mit dem Stuhl Infizierter, etwa durch Kontakt- oder Schmierinfektion, z. B.:

    • Kontaminiertes Trinkwasser und Badewasser in Gegenden mit niedrigen Hygienestandards 
    • Lebensmittel wie Muscheln oder Austern sowie mit Fäkalien gedüngtes Gemüse und Salate1
    • Geschlechtsverkehr, insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben
    • Infizierte Gegenstände, wie etwa bei mehrmaliger Nutzung von Spritzenbesteck bei Drogenabhängigen1

    Die Zeit zwischen der Ansteckung mit Hepatitis-A-Viren und dem ersten Ausbruch der Krankheitsanzeichen, auch als Inkubationszeit bezeichnet, beträgt etwa 15 bis 50 Tage, zumeist liegt sie zwischen 25 und 30 Tagen.1 

    Die Gefahr einer Übertragung ist ein bis zwei Wochen vor und bis zu einer Woche nach dem Auftreten der Beschwerden am höchsten.3

    Eine Hepatitis A ist selten lebensbedrohlich, belastet/beeinträchtigt dich aber einige Wochen. Bis zur vollständigen Genesung können weitere zwei bis vier Wochen vergehen.3

    Übelkeit, Erbrechen

    Bauchschmerzen

    Erhöhte Körper-temperatur

    Haut und Bindehaut
    können gelb eingefärbt sein (Gelbsucht), starker Juckreiz der Haut

    Dunkler Urin und
     entfärbter Stuhl 

    Bei Kindern verläuft eine Hepatitis-A-Erkrankung häufig mild oder gänzlich ohne Beschwerden.3

    Eine spezifische Therapie gegen die Hepatitis A gibt es nicht, es ist nur eine unterstützende Behandlung der Krankheitssymptome möglich.2

    Infektionsrisiko vermeiden3

    Auf Reisen in Gebiete, in denen Hepatitis A verbreitet ist, solltest du auf eine sorgfältige Hände- und Sanitärhygiene sowie auf eine gute Lebensmittelhygiene achten:

    • Trinke nur abgepacktes oder abgekochtes Wasser
    • Verzehre möglichst nur Lebensmittel, die ausreichend erhitzt wurden
    • Roh verzehrtes Obst oder Gemüse sollte frisch geschält werden
    • Verzichte auf rohe Salate und rohe Säfte, wenn dir die Hygienestandards unbekannt sind

    Impfung2

    • Ein Großteil der Geimpften ist bereits etwa 2 Wochen nach der ersten Hepatitis-A-Impfung gegen eine Ansteckung geschützt5 
    • Nach Grundimmunisierung (zwei Impfungen) wird, unabhängig vom verwendeten Impfstoff,  von einem über mindestens 25 Jahre andauernden Impfschutz ausgegangen2
    • Die Impfung kann entweder nur gegen Hepatitis A oder als Kombinationsimpfstoff mit einer Immunisierung gegen Hepatitis B erfolgen2
    • Eine Impfung gegen Hepatitis A ist ab einem Alter von 12 Monaten möglich2

    ** Zur Grundimmunisierung zum Erreichen des Langzeitschutzes ist eine wiederholte Impfung nach 6 bis 12 bzw. 36 Monaten notwendig, je nach verwendendem Impfstoff.

    An Hepatitis A kann jeder erkranken, der die Infektion noch nicht durchgemacht hat oder nicht ausreichend durch eine vollständige Impfung geschützt ist.3 Eine Hepatitis-A-Impfung ist besonders empfohlen für:2

    • Reisende in Regionen, in denen Hepatitis A weit verbreitet ist
    • Personen mit erhöhtem beruflichen Expositionsrisiko
    • Personen mit einem Sexualverhalten mit erhöhtem Expositionsrisiko (z. B. Männer, die Sex mit Männern haben)
    • Personen mit häufiger Übertragung von Blutbestandteilen
Jetzt einen Termin vereinbaren!
Meningokokken-Erkrankung

Eine Meningokokken-Erkrankung ist selten, kann aber jede/n treffen und dann verheerend verlaufen. Die Erkrankung kann gut durch eine Impfung verhindert werden. 

Gelbfieber

Gelbfieber ist vor allem in tropischen Regionen heimisch und wird durch Mücken übertragen. In manchen Ländern ist die Gelbfieber-Impfung bei Einreise Pflicht. 
 

Typhus

Typhus kann hohes Fieber, Bauchschmerzen und später Durchfälle auslösen. Die meisten Typhus-Erkrankungen in Deutschland stehen im Zusammenhang mit Reisen. 

Weiteres rund ums Thema Reiseimpfungen und Reiseerkrankungen

Informationsmaterialien

Du möchtest die wichtigsten Informationen zum Thema Reiseimpfungen herunterladen? Dann schau in unserem Mediathek- & Service-Bereich nach. 

STIKO-Empfehlung für Risikogruppen

Besonderen Risikogruppen, z. B. Schwangeren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen, werden sowohl für das Alltagsleben zu Hause als auch für die Reise zusätzliche Impfungen empfohlen.

Kostenerstattung bei Reiseimpfungen

Viele Reiseimpfungen wie z. B. gegen Gelbfieber, Hepatitis A, Meningokokken, Tollwut oder Typhus werden inzwischen von fast allen Krankenkassen erstattet. Erfahre mehr über die Voraussetzungen.


    1. Robert Koch-Institut (RKI). Hepatitis A. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisA.html Stand Feb 2023. Abgerufen am 11.04.2023.
    2. Robert Koch-Institut (RKI). Epid Bull. 2023; 14: 1–196.
    3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Hepatitis A. https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/hepatitis-a. Stand Mai 2022. Abgerufen am 11.04.2023.
    4. Zhang Y et al. J Food Prot. 2021; 84: 2084–2091.
    5. Rothe C et al. Flug u Reisemed. 2022; 29: 47–82.

MAT-DE-2301836 2.0 09/2023