Gelbfieber bei Reisen
Gelbfieber wird durch das Gelbfieber-Virus verursacht. Es ist vor allem in tropischen Regionen heimisch und wird durch Mücken übertragen. Die Erkrankung kann sehr unterschiedlich verlaufen. In schweren Fällen kommt es zu einem lebensgefährlichen Krankheitsbild mit hohem Fieber und Blutungen innerer Organe.1
Eine wirksame Therapie zur Behandlung des Gelbfiebers existiert nicht.1 Einen Schutz vor der Erkrankung kann ein zuverlässiger Mückenschutz und eine Impfung bieten. Für den Besuch einiger Länder gilt eine Nachweispflicht der Gelbfieber-Impfung bei Einreise bzw. bei Transit aus bestimmten Gelbfieber-endemischen Ländern (oder aus bestimmten Risikogebieten).2
Gelbfieber wird vor allem in tropischen Regionen Afrikas, Südamerikas und südlichen Teilen Mittelamerikas auf einzelnen Karibikinseln im sogenannten „Gelbfiebergürtel“ übertragen.3
Weltweit gibt es laut WHO jährlich schätzungsweise bis zu 200.000 Fälle von Gelbfieber, etwa 90 % treten dabei allein auf dem afrikanischen Kontinent auf.3
- Innere Blutungen
- Hohes Fieber
- Nasenbluten und blutige Durchfälle
- Sprachschwierigkeiten, Bewegungsstörungen und Krämpfe
- Bei Beteiligung der Leber kann es zur Gelbsucht kommen
- Trage helle Kleidung, die Beine und Arme bedeckt.
- Reibe freie Körperstellen mit einem speziellen Insektenabwehrmittel ein.
- Halte dich nachts in geschlossenen Räumen auf und schlafe nicht bei offenem Fenster.
- Je nach Reiseziel kann ein Moskitonetz (auch mit spezieller Imprägnierung erhältlich) sinnvoll sein.
- Für den Besuch einiger Länder gilt eine Nachweispflicht der Gelbfieber-Impfung bei Einreise bzw. bei Transit aus bestimmten Gelbfieber-endemischen Ländern (oder aus bestimmten Risikogebieten).2 Das internationale Zertifikat für eine Gelbfieber-Impfung ist lebenslang gültig. Die Impfung gegen Gelbfieber darf nur in staatlich zugelassenen Gelbfieber-Impfstellen durchgeführt werden.2
- Die Gelbfieber-Impfung besteht aus 1 Dosis, die mindestens 10 Tage vor Einreise in ein Gelbfieber-Gebiet verabreicht werden muss.2
- Eine Impfung gegen Gelbfieber ist ab einem Alter von 6 Monaten möglich, jedoch erst ab 9 Monaten von der STIKO* empfohlen.2
- Frauen, die ihre 1. Impfstoffdosis in einer Schwangerschaft erhalten haben,
- Kindern, wenn die 1. Impfung unter 2 Jahren erfolgt ist, sollte die 2. Impfung nach 5 oder mehr Jahren erfolgen
- Personen mit Immundefizienz, wenn bei der 1. Impfung eine Immundefizienz bestand, soll vor erneuter Exposition eine 2. Impfung gegeben werden, unabhängig vom Abstand zur Erstimpfung.2
- Reisenden in Gelbfieber-Endemie- und Epidemiegebiete im tropischen Afrika und in Südamerika (z. B. Brasilien)2
- Personen mit Tätigkeiten mit Exposition zum Gelbfieber-Virus (z. B. in Forschungseinrichtungen oder Laboratorien)2
Auslöser des Gelbfiebers ist das Gelbfieber-Virus.1 Der Name Gelbfieber rührt daher, dass die Erkrankung zu Gelbsucht mit Gelbfärbung von Haut und Bindehaut, dunklem Urin, entfärbtem Stuhl führen kann.
Stechmücken können das Virus beim Stich von Affe zu Mensch (sog. Dschungelgelbfieber) oder von Mensch zu Mensch (sog. Stadtgelbfieber) übertragen.
Während der Regenzeit ist die Virenübertragung auf den Menschen am höchsten, da die Mücken in dieser Zeit optimale Brutbedingungen vorfinden.3
Zwischen der Ansteckung mit dem Gelbfieber-Virus und dem Ausbruch der ersten Krankheitsanzeichen, der sogenannten Inkubationszeit, vergehen in den meisten Fällen 3 bis 6 Tage.1
Gelbfieber kann sehr unterschiedlich verlaufen. Die meisten infizierten Menschen bemerken nichts von einer Gelbfieber-Infektion, vor allem Kinder können an milden Beschwerden leiden.1
Symptomatische Krankheitsverläufe gliedern sich typischerweise in zwei Phasen:1
1. Phase:
39 bis 40 °C Fieber
Schüttelfrost,
Muskelschmerzen
Kopfschmerzen
Übelkeit, Erbrechen
Nasenbluten
Nach 3 bis 4 Tagen gehen die Symptome wieder zurück, bei den meisten Betroffenen heilt die Krankheit in der Folge ab.
2. Toxische Phase bei etwa 15 % der Betroffenen:1
Ca. 20–60 % der Patienten mit einer toxischen Phase sterben.1
Eine spezifische Therapie gegen Gelbfieber gibt es nicht. Die Therapie beschränkt sich auf eine Linderung der Symptome. In manchen Fällen ist eine intensivmedizinische Therapie nötig.1
Schutz vor Insektenstichen
Impfung
Auffrischimpfung
Bei erneuter Reise in ein Gelbfieber-Risikogebiet ist eine Auffrischimpfung empfohlen, wenn seit der Erstimpfung mindestens 10 Jahre vergangen sind.2
Bei erneuter Reise in ein Gelbfieber-Risikogebiet wird folgenden Personen eine Auffrischimpfung früher empfohlen:2
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Hepatitis A
Die Hepatitis A wird durch das Hepatitis-A-Virus ausgelöst und wird häufig durch engen zwischenmenschlichen Kontakt, verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser übertragen.
Meningokokken-Erkrankung
Eine Meningokokken-Erkrankung ist selten, kann aber jede/n treffen und dann verheerend verlaufen. Die Erkrankung kann gut durch eine Impfung verhindert werden.
Typhus
Typhus kann hohes Fieber, Bauchschmerzen und später Durchfälle auslösen. Die meisten Typhus-Erkrankungen in Deutschland stehen im Zusammenhang mit Reisen.
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Informationsmaterialien
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STIKO-Empfehlung für Risikogruppen
Besonderen Risikogruppen, z. B. Schwangeren oder Menschen mit chronischen Erkrankungen, werden sowohl für das Alltagsleben zu Hause als auch für die Reise zusätzliche Impfungen empfohlen.
Kostenerstattung bei Reiseimpfungen
Viele Reiseimpfungen wie z. B. gegen Gelbfieber, Hepatitis A, Meningokokken, Tollwut oder Typhus werden inzwischen von fast allen Krankenkassen erstattet. Erfahre mehr über die Voraussetzungen.
* Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet.
1. Robert Koch-Institut (RKI). Gelbfieber. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Gelbfieber.html. Stand Apr 2018. Abgerufen am 11.04.2023.
2. Robert Koch-Institut (RKI). Epid Bull. 2023; 14: 1–196.
3. Deutsches Grünes Kreuz e.V. Gelbfieber. https://dgk.de/impfen-und-infektionen/krankheiten-von-a-bis-z/gelbfieber.html. Stand Aug 2022. Abgerufen am 11.04.2023.
4. Robert Koch-Institut (RKI) Epid. Bull. 2022; 32; 1–39.
5. World Health Organization (WHO) ( (11/2022). International Travel and Health, Annex 1. Countries with risk of yellow fever transmission and countries requiring yellow fever vaccination. https://www.who.int/publications/m/item/countries-with-risk-of-yellow-fever-transmission-and-countries-requiring-yellow-fever-vaccination-(november-2022). Zuletzt abgerufen am 28.04.2023
MAT-DE-2301836 2.0 09/2023