Spezielle Impfungen für besondere Situationen

Mittlerweile steht eine Vielzahl an unterschiedlichen Impfungen zur Verfügung, die zusätzlich zu den Standardimpfungen den passenden Impfschutz für jedes Alter und verschiedene Lebenssituationen ermöglichen. 

    Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Autoimmunkrankheiten wie rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis, Morbus Bechterew, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Multipler Sklerose und Myasthenia gravis können Infektionen schwerer verlaufen oder auch einen Erkrankungsschub auslösen. 

    Die Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankungen wurden in den vergangenen Jahren deutlich verbessert; viele moderne Therapien wirken allerdings „immunsuppressiv“ und beeinträchtigen das Immunsystem zusätzlich.1,2 

    Wenn Sie an einer Autoimmunkrankheit leiden, ist ein umfassender Impfschutz deshalb besonders wichtig. Im Idealfall werden alle nötigen Impfungen bereits vor Beginn der Behandlung verabreicht. Dies gilt insbesondere für Lebendimpfstoffe, die während einer immunsuppressiven Therapie vermieden werden sollten. Totimpfstoffe dürfen auch während einer immunsuppressiven Behandlung angewendet werden, dabei ist allerdings zu beachten, dass das Ansprechen des Immunsystems auf die Impfung eingeschränkt sein kann.1

    Neben den Standardimpfungen und der Immunisierung gegen COVID-19 empfiehlt die STIKO* für Menschen mit Autoimmunkrankheiten und chronisch-entzündlichen Erkrankungen daher einige zusätzliche Impfungen:3

    Hepatitis B

    4 bis 8 Wochen nach der 3. Impfung sollte der Impferfolg kontrolliert werden und abhängig vom Ergebnis ggf. eine weitere Dosis geimpft werden.

    Gürtelrose (Herpes Zoster)

    Eine zweimalige Impfung gegen Herpes Zoster wird ab einem Alter von 50 Jahren empfohlen.

    Bei Menschen mit Autoimmunkrankheiten bzw. chronisch-entzündlichen Erkrankungen sollte keine Impfung mit dem Herpes-Zoster-Lebendimpfstoff erfolgen!

    Grippe (Influenza)

    Die Impfung sollte jedes Jahr vor Beginn der Grippe-Saison erfolgen. 

    Menschen mit Autoimmunkrankheiten bzw. chronisch-entzündlichen Erkrankungen sollten keine Impfung mit einem Lebendimpfstoff (Nasenspray) erhalten!

    Meningokokken-Erkrankungen

    Nach einer einmaligen Impfung gegen die Meningokokken-Serotypen A, C, W und Y kann eine Auffrischung nach 5 Jahren sinnvoll sein. Eine Auffrischung der Impfung gegen den Meningokokken-Serotyp B ist nicht notwendig.

    Pneumokokken-Erkrankungen

    Menschen mit Autoimmunkrankheiten und chronisch-entzündlichen Erkrankungen sollten mit ihrer/ihrem Ärztin/Arzt unbedingt überprüfen, ob der Impfschutz gegen Pneumokokken vorhanden ist bzw. aufgefrischt werden sollte. Bei einigen Erkrankungen sollte der Impfschutz aufgefrischt werden.

    Personen mit Krebserkrankungen sind häufig besonders empfänglich für Infektionskrankheiten – einerseits aufgrund ihrer Erkrankung, andererseits aber auch wegen ihrer Therapien, die häufig das Immunsystem beeinträchtigen. Ein möglichst vollständiger Impfschutz kann dazu beitragen, Betroffene vor Infektionen zu schützen. Die Auswahl der optimalen Impfungen und des idealen Impfzeitpunkts kann bei Menschen mit Krebserkrankungen variieren.4 Bei Lebendimpfstoffen ist bei Betroffenen zudem generell Vorsicht geboten.5

    Ihr Arzt wird Sie dazu bei Bedarf beraten und bei der Auswahl der passenden Impfungen unterstützen.

    Bei Krebserkrankungen können zusätzlich zu den Standardimpfungen und der Immunisierung gegen COVID-19 u. a. folgende zusätzliche Impfungen angezeigt sein:3,6 

    Influenza

    Die Impfung sollte jedes Jahr vor Beginn der Grippe-Saison erfolgen. 

    Pneumokokken-Erkrankungen

    Personen mit Krebserkrankungen sollten jeweils eine Dosis zweier verschiedener Impfstoffe erhalten. Eine Auffrischimpfung sollte alle 6 Jahre erfolgen.

    Gürtelrose (Herpes Zoster)

    Eine zweimalige Impfung gegen Gürtelrose wird ab einem Alter von 50 Jahren empfohlen.

    Manche Menschen sind wegen ihrer besonderen Lebenssituationen stärker gefährdet, sich selbst oder andere mit bestimmten Infektionskrankheiten anzustecken. Dies gilt beispielsweise dann, wenn sie mit Personen zusammenleben, bei denen z. B. aufgrund des fortgeschrittenen Alters die Influenza-Impfung nicht mehr so gut wirkt. Dann sollten sie unbedingt selbst eine Influenza-Impfung erhalten.3 

    Abhängig von der jeweiligen Lebenssituation empfiehlt die STIKO zusätzlich zu den Standardimpfungen und zur Immunisierung gegen COVID-19 folgende Impfungen:

    Hepatitis A

    • Personen mit einem Sexualverhalten mit erhöhtem Expositionsrisiko; z. B. Männer, die Sex mit Männern haben (MSM)
    • Bewohner:innen von psychiatrischen Einrichtungen oder vergleichbaren Fürsorgeeinrichtungen für Menschen mit Verhaltensstörung oder Zerebralschädigung

    Hepatitis B

    Personen mit einem erhöhten Risiko, z. B. bei Kontakt zu Hepatitis-B-Trägern in Familie/Wohngemeinschaft, Sexualverhalten mit hohem Infektionsrisiko, intravenös Drogen Konsumierende, Untersuchungshäftlinge und Strafgefangene, ggf. Patient:innen psychiatrischer Einrichtungen

    Influenza

    • Bewohner:innen von Alters- oder Pflegeheimen
    • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende Risikopersonen gefährden können. Als Risikopersonen gelten hierbei Personen mit Grunderkrankungen, bei denen es Hinweise auf eine deutlich reduzierte Wirksamkeit der Influenza-Impfung gibt.

    Kinderlähmung (Poliomyelitis)

    Aussiedler:innen, Flüchtlinge und Asylsuchende, die in Gemeinschaftsunterkünften leben, bei der Einreise aus Gebieten mit Infektionsrisiko.

    Windpocken (Varizellen)

    Personen, die nicht gegen Windpocken geimpft sind, die Erkrankung nicht durchgemacht haben bzw. keine Antikörper im Blut gegen Windpocken haben. Vor allem dann, wenn sie engen Kontakt zu Personen vor geplanter immunsuppressiver Therapie oder Organtransplantation oder schwerer Neurodermitis haben, die ebenfalls nicht gegen Windpocken geimpft sind, die Erkrankung nicht durchgemacht haben bzw. keine Antikörper im Blut gegen Windpocken haben.

    Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, wird von Zecken übertragen und ist seit einigen Jahren in Deutschland auf dem Vormarsch. Eine Impfung gegen die Erkrankung wird für Menschen in FSME-Risiko-Gebieten, die Kontakt mit Zecken haben können, empfohlen. 

    Etwa 95 von 100 Erkrankungen werden in Deutschland zwischen Mai und November gemeldet. Ein Impfschutz sollte daher möglichst bereits vor Beginn der Zeckensaison aufgebaut sein.

    FSME-Risikogebiete in Deutschland3:

Welche Impfungen im Jugendalter?

Bei Jugendlichen ist es wichtig, den Impfschutz gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (Pertussis) und Kinderlähmung (Poliomyelitis) aufzufrischen und eine Immunität gegen humane Papillomviren (HPV) aufzubauen.

Zusätzliche Impfungen für alle ab 60 Jahren

Im höheren Alter lässt die Immunabwehr nach, in der Folge steigt das Risiko für Infektionskrankheiten. Allen Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die STIKO* daher zusätzlich Impfungen gegen Pneumokokken, Influenza und Herpes Zoster (Gürtelrose).

Impfungen bei besonderen beruflichen Voraussetzungen

Bei Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz einem erhöhten Risiko einer Ansteckung mit Infektionskrankheiten ausgesetzt sind, werden zusätzliche Impfungen empfohlen.

An Grippeschutz gedacht?

Die Impfung gegen Grippe schützt vor der „echten“ Grippe. Doch was unterscheidet eine Grippe von einer Erkältung? Und für welche Personen wird eine Grippe-Impfung empfohlen? 

    * Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet

    1. Wagner N et al. Bundesgesundheitsbl. 2019; 62: 494–515.
    2. Robert Koch-Institut (RKI). Stellen Autoimmunerkrankungen oder chronisch-entzündliche Erkrankungen Kontraindikationen gegen Impfungen dar? https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_Kontraindi/FAQ01.html. Abgerufen am 22.11.2022.
    3. Robert Koch-Institut (RKI). Epid Bull. 2023; 4: 1–68.
    4. Laws HJ et al. Bundesgesundheitsbl. 2020; 63: 588–644.
    5. Onkopedia. Impfungen bei Tumorpatienten. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/impfungen-bei-tumorpatienten/@@guideline/html/index.html. Abgerufen am 22.11.2022.
    6. Wagner A, Wiedermann-Schmidt U. Impfungen und Krebserkrankungen. Onkologische Rehabilitation; https://doi.org/10.1007/978-3-662-57982-4_15.

MAT-DE-2303617-1.0-09/2023

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