Humane Papillomviren (HPV)

HPV-Infektionen werden durch sexuell übertragbare humane Papillomviren verursacht. Als Folge einer Infektion mit sogenannten Niedrigrisiko-HPV-Typen können Genitalwarzen entstehen. Hochrisiko-HPV-Typen können Krebserkrankungen u. a. an Gebärmutterhals, Penis oder im Mund-Rachen-Raum verursachen.1

Eine Therapie bei HPV-Infektionen richtet sich nach der Art der Erkrankung der betroffenen Körperregion.1 Die STIKO* empfiehlt für alle Kinder und Jugendlichen eine Impfung gegen HPV.2

    • Krankheitserreger bei HPV-Infektionen sind humane Papillomviren. Bisher konnten mehr als 200 verschiedene HPV-Typen identifiziert werden.
    • Einige HPV-Typen können Genitalwarzen und andere Krebs verursachen.1
    • HPV treten weltweit auf und betreffen sowohl Frauen als auch Männer.1

    Man geht davon aus, dass HPV-Infektionen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen gehören. Der Großteil aller sexuell aktiven Menschen infiziert sich mindestens einmal im Leben, zumeist bereits kurz nach Aufnahme der sexuellen Aktivität. Dabei können mehrere HPV-Typen gleichzeitig übertragen werden.1

    Die geschätzte Zeit zwischen einer HPV-Infektion und der Entstehung von Genitalwarzen liegt meist bei 2 bis 3 Monaten. Diese sogenannte Inkubationszeit kann in manchen Fällen auch zwischen 2 Wochen und 8 Monaten betragen.1

    Die Dauer zwischen einer länger andauernden, d. h. persistierenden Infektion mit einem Hochrisiko-HPV-Typ und einer hochgradigen Krebsvorstufe am Gebärmutterhals, einer sogenannten zervikalen Dysplasie, wird auf 3 bis 6 Jahre geschätzt.1

    Bei Männern liegen für Hochrisiko-HPV-Typen keine Daten zur Tumorentwicklung bei persistierender Infektion vor.1

    Die meisten HPV-Infektionen verursachen keinerlei Beschwerden. 

    Wenn es zu Krankheitszeichen kommt, unterscheiden sich diese zwischen Hochrisiko- und Niedrigrisiko-HPV-Typen:1

    • Nach einer Infektion mit einem Niedrigrisiko-HPV-Typ können Genitalwarzen entstehen. Genitalwarzen sind die häufigste durch HPV ausgelöste Erkrankung im Anogenitalbereich. Dabei bilden sich zunächst einzelne, danach beetartig angeordnete teils juckende Papeln, die im weiteren Verlauf wachsen können. Sie werden von Betroffenen häufig als sehr störend wahrgenommen. Durch eine Übertragung bei der Geburt können beim Neugeborenen Papillome im Bereich des Kehlkopfes auftreten.1
    • Bei persistierenden Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen kann es zu Zellveränderungen kommen, die keine Beschwerden verursachen. Treten diese Zellveränderungen am Gebärmutterhals auf, können sie beim Gebärmutterhalskrebs-Screening durch den Gynäkologen festgestellt werden. Neben Gebärmutterhalskrebs können diese Hochrisiko-HPV-Typen allerdings auch Karzinome an Vulva, Vagina, Penis, Anus sowie im Mund-Rachen-Raum verursachen.1
    • Bei Genitalwarzen richtet sich die Therapie nach der Anzahl der Warzen und der Größe und Lokalisation des betroffenen Areals. So stehen beispielsweise Cremes, Salben oder Lösungen für die äußere Behandlung zur Verfügung. Darüber hinaus können Genitalwarzen mit verschiedenen Methoden, z. B. Laserlicht, Hitze, Säure oder einer schichtweisen Abtragung zerstört werden.1
    • Bei einer Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen existiert keine Therapie.
    • Bei Krebsvorstufen am Gebärmutterhals kann eine Konisation (Operation, bei der aus dem Muttermund ein kegelförmiges Gewebestück entfernt wird) durchgeführt werden.
    • Ist bereits ein Karzinom vorhanden, richtet sich die Therapie nach dem jeweiligen Ort des Tumors sowie dem Schweregrad.1

    Impfung

    • Bei der Impfung gegen HPV zwischen 9 und 14 Jahren werden 2 Teilimpfungen im Abstand von mindestens 5 Monaten verabreicht.2
    • Bei einem geringeren Abstand und bei Nachholimpfungen ab 15 Jahren ist eine 3. Teilimpfung erforderlich.2

    Früherkennungsuntersuchungen

    Die Impfung schützt nicht vor allen Hochrisiko-HPV-Typen. Auch geimpfte Frauen sollen deshalb Früherkennungsuntersuchungen zum Gebärmutterhalskrebs weiterhin in Anspruch nehmen.2

    • Die STIKO* empfiehlt allen Kindern bzw. Jugendlichen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren eine Impfung gegen HPV. Versäumte Impfungen sollen spätestens bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden.2
    • Die Impfserie sollte vor dem ersten Sexualkontakt abgeschlossen sein.2

Impfungen bei besonderen beruflichen Voraussetzungen

Bei Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz einem erhöhten Risiko einer Ansteckung mit Infektionskrankheiten ausgesetzt sind, werden zusätzliche Impfungen empfohlen.

Welche Impfungen im Kindesalter?

Erfahren Sie, welche Impfungen Ihr Kind in den ersten Jahren braucht und welche später aufgefrischt werden sollten.

    * Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet.

    1. Robert Koch-Institut (RKI). Humane Papillomviren. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HPV.html. Stand Juni 2018. Abgerufen am 26.09.2023.
    2. Robert Koch-Institut (RKI). Epid Bull. 2023; 4: 1–68

MAT-DE-2304977-1.0-11/2023

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