Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Impfen
Bedenken vor dem Impfen
Eine Impfung kann auch während einer Erkältung durchgeführt werden, wenn die Körpertemperatur nicht mehr als 38,5 °C beträgt.1 Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihr behandelnder Arzt kann vor einer Impfung eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung für Sie vornehmen.
Die meisten Impfstoffe, beispielsweise Einzelimpfstoffe gegen Hepatitis A und B sowie Kombinationsimpfstoffe zur Grundimmunisierung von Säuglingen und Kleinkindern (gegen Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Tetanus, Hepatitis B, Polio, Haemophilus influenzae Typ B) enthalten kein Hühnereiweiß und sind daher unproblematisch für Menschen mit Hühnereiweißallergie.2,3
Impfstoffe gegen MMR (Masern, Mumps, Röteln), MMRV (Masern, Mumps, Röteln, Varizellen [Windpocken]), Gelbfieber, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sowie gegen die Virusgrippe (Influenza) können Spuren von Hühnereiweiß enthalten. Bitte wenden Sie sich als Hühnereiweißallergiker an Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihren behandelnden Arzt, die bzw. der vor einer Impfung eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung für Sie vornimmt und bei einer Impfung Vorsorgemaßnahmen treffen kann (beispielsweise Nachbeobachtung der geimpften Person in der ärztlichen Praxis).2,3
Fragen zu Impfungen gegen spezifische Infektionskrankheiten
Die STIKO empfiehlt derzeit keine COVID-19-Grundimmunisierung oder Auffrischungsimpfung für Säuglinge, (Klein-)Kinder und Jugendliche ohne bestehende Grundkrankheiten. Dies liegt daran, dass bei ihnen COVID-19 in der Regel einen milden Verlauf hat und die Wahrscheinlichkeit eines Krankenhausaufenthalts äußerst gering ist.4
Kinder und Jugendliche mit relevanten Grunderkrankungen sollten nach wie vor gemäß den Impfempfehlungen geimpft werden.4
Ja, der Begriff „Kinderlähmung“ ist irreführend, da auch Erwachsene infiziert werden können. Es gibt zahlreiche Beispiele, die immer wieder verdeutlichen, dass die Krankheit wieder auftreten kann, wenn in einem Land nicht ausreichend viele Menschen geimpft sind (z. B. 1992 in den Niederlanden, 2008 in Nigeria, 2010 in Tadschikistan und 2013 in Syrien).5
Eine schnelle Behandlung nach einer Verletzung kann oft den Ausbruch von Krankheiten verhindern, aber die beste Vorsorge bietet eine regelmäßige Impfung. Die Krankheitserreger können den Körper selbst durch unauffällige Kratzer oder Stiche in verunreinigten Wunden erreichen. Gerade bei kleinen Verletzungen suchen die Menschen oft keine ärztliche Hilfe auf, was die Vermehrung von Bakterien ermöglichen kann. Bei großen und stark verschmutzten Wunden kann die Behandlung möglicherweise nicht rechtzeitig beginnen.6
Es wird empfohlen, dass Erwachsene ihren Tetanus-Impfschutz alle 10 Jahre auffrischen, aber bei Verletzungen kann eine Impfung auch früher erforderlich sein, abhängig von der Art der Wunde und dem Zeitpunkt der letzten Impfung.6
Jungen/Männer bräuchten für sich selbst weniger dringend eine Röteln-Impfung. Ungeschützt können sie aber schwangere Frauen in ihrer näheren Umgebung gefährden, bei denen eine Rötelnerkrankung schwerwiegende Folgen hat. Im Erwachsenenalter kann die Ansteckungsgefahr auch die eigene Frau beziehungsweise das eigene ungeborene Kind betreffen.7
Die benötigten Reiseimpfungen können stark von Ihrem Reiseziel und Ihren individuellen Gesundheitsbedingungen abhängen. Reiseimpfungen werden in der Regel empfohlen, um Reisende vor bestimmten Krankheiten zu schützen, die in bestimmten Regionen der Welt verbreitet sein können. Hier sind einige Beispiele von Reiseimpfungen, die je nach Reiseziel und -umständen empfohlen werden können.
Hier erfahren Sie, welche Impfungen für welche Reiseziele empfohlen werden.
Allgemeine Fragen
Durch Impfungen schützt man in erster Linie sich selbst vor ansteckenden Krankheiten. Doch einige Menschen, wie Babys oder chronisch Kranke, können nicht geimpft werden.8
Sie sind darauf angewiesen, dass ihre soziale Umgebung geimpft ist, um sie vor Ansteckung und Verbreitung der Erkrankung zu schützen. Der individuelle Impfschutz trägt somit auch zum Schutz der gesamten Gemeinschaft bei. Eine ausreichende Impfrate in der Bevölkerung kann sogar dazu führen, dass bestimmte Krankheiten nicht mehr auftreten.8
Für viele ist die Hausärztin oder der Hausarzt die erste Anlaufstelle für eine Impfung. Grundsätzlich kann die Impfung von jeder Ärztin und jedem Arzt durchgeführt werden. Es ist daher auch möglich, sich bei Kinder- und Jugendärzt:innen sowie bei Gynäkolog:innen (hauptsächlich für Schwangere) impfen zu lassen.
Darüber hinaus können jetzt auch Apotheken Impfungen gegen Grippe und gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 (COVID-19) anbieten. Impfen dürfen dabei nur Apotheker:innen, die eine spezielle Fortbildung absolviert haben. Das Impfangebot in Apotheken ermöglicht, sich kurzfristig impfen zu lassen.
Auf www.Mein-Apothekenmanager.de können Sie herausfinden, welche Apotheke in Ihrer Nähe Grippe-Impfungen anbietet.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen üblicherweise die Kosten für Impfungen für alle Versicherten, für die die Impfungen von der STIKO empfohlen sind. Die Schutzimpfungs-Richtlinie legt fest, welche Kosten für Schutzimpfungen übernommen werden. Die STIKO-Empfehlungen bilden die Grundlage dafür und werden üblicherweise von allen Krankenkassen umgesetzt.15
Für privat Krankenversicherte ist die Kostenübernahme ähnlich geregelt.9
Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges, ehrenamtliches Expert:innen-Gremium und entwickelt Impfempfehlungen für die Bevölkerung in Deutschland. Sie orientiert sich dabei an den Kriterien der evidenzbasierten Medizin und berücksichtigt sowohl den individuellen Nutzen für geimpfte Personen als auch den Nutzen für die gesamte Bevölkerung.10
Sicherheit von Impfstoffen
Ein sicherer und vollständiger Impfschutz wird erreicht, wenn die Schutzimpfung gemäß den vorgeschriebenen Richtlinien erfolgt. Dies bedeutet, dass bei vielen Impfungen mehrere Impfdosen in spezifischen Zeitabständen verabreicht werden müssen. In der Regel orientieren sich Kinder- und Hausärzt:innen an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO), die internationalen Standards entsprechen. Zudem sind bei einigen Impfungen Auffrischungsimpfungen im Jugend- oder Erwachsenenalter erforderlich.11
Vergangene Impfkomplikationen betrafen in der Regel Impfungen, die heute nicht mehr empfohlen werden, wie Pocken- und Tuberkuloseimpfungen. Früher führte die Polioimpfung mit einem Lebendimpfstoff bei wenigen Menschen zu Erkrankungen. Heutzutage ist dieses Risiko ausgeschlossen, da die Polioimpfung mit einem inaktivierten Impfstoff durchgeführt wird.11
Leichte Impfreaktionen wie Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle sind üblich und zeigen, dass der Körper auf die Impfung reagiert. Solche Reaktionen sind in der Regel harmlos und klingen innerhalb weniger Tage ab.11
Aluminiumsalze sind seit über 80 Jahren in vielen Impfstoffen als Wirkverstärker enthalten, um das Immunsystem effektiver zu aktivieren. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat ihre Sicherheit bewertet und sieht keinen Grund, auf diesen Zusatzstoff zu verzichten. Obwohl an der Einstichstelle gelegentlich Verhärtungen oder Abszesse auftreten können, heilen diese normalerweise folgenlos ab. Die Gesamtaufnahme von Aluminium im Körper durch Impfungen ist gering und trägt zur Gesamtbelastung von etwa 35 mg Aluminium im Laufe des Lebens bei. Die europäischen Standards werden von den zugelassenen Impfstoffen deutlich unterschritten, und das PEI kommt zu dem Schluss, dass Aluminiumsalze in Impfstoffen keine Gefahr darstellen.12,13
Die Impfstoffe, die derzeit in Deutschland zugelassen sind, enthalten keine Quecksilberverbindungen wie Thiomersal und werden in Form von Fertigspritzen geliefert. Eine Ausnahme bilden nur inaktivierte Influenza-Impfstoffe für pandemische und präpandemische Zwecke, die in Mehrdosenbehältnissen Thiomersal als Konservierungsmittel enthalten können.14
1. Robert Koch-Institut. Sollten Impfungen trotz bestehender anderer Erkrankungen durchgeführt werden? https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_Kontraindi/FAQ04.html. Stand: 14.12.2012. Abgerufen am 04.12.2023.
2. Paul-Ehrlich-Institut (PEI). FAQ – Häufig gestellte Fragen. Impfen und Impfstoffe. https://www.pei.de/DE/service/faq/impfen-impfstoffe/faq-impfen-impfstoffe-inhalt.html. Stand: 05.10.2023. Abgerufen am 04.12.2023.
3. Robert Koch-Institut. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_Grunderkrankungen/FAQ03.html?nn=2391120. Stand: 14.12.2012. Abgerufen am 04.12.2023. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html. Abgerufen am 21.06.2023.
4. Bundesministerium für Gesundheit (BMG) https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung.html. Stand: 18.09.2023. Abgerufen am 04.12.2023.
5. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Impfen-Info. der https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/polio-kinderlaehmung/#c2587. Abgerufen am 04.12.2023.
6. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Impfen-Info. https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/tetanus-wundstarrkrampf/#c2593. Abgerufen am 04.12.2023.
7. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Impfen-Info. https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/roeteln/#c9490. Abgerufen am 04.12.2023.
8. vfa. Die forschenden Pharma-Unternehmen. https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/impfen/herdenimmunitaet#:~:text=Von%20Herdenimmunit%C3%A4t%2C%20auch%20Herdenschutz%20oder,Ansteckung%20von%20vielen%20weiteren%20resultiert. Stand: 22.01.2021. Abgerufen am 04.12.2023.
9. Robert Koch-Institut. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_Kosten/Kostenuebernahme.html#:~:text=Impfungen%2C%20die%20von%20der%20STIKO,mit%20den%20STIKO%2DEmpfehlungen%20%C3%BCberein. Stand: 11.02.2019. Abgerufen am 04.12.2023.
10. Robert Koch-Institut. Ständige Impfkommission (STIKO). https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/stiko_node.html. Stand: 29.08.2023. Abgerufen am 04.12.2023.
11. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Impfen-Info. https://www.impfen-info.de/wissenswertes/sicherheit-von-impfungen/. Abgerufen am 04.12.2023.
12. Paul-Ehrlich-Institut (PEI). https://www.pei.de/DE/newsroom/veroffentlichungen-arzneimittel/sicherheitsinformationen-human/2014/ablage2014/2014-01-21-sicherheitsbewertung-von-aluminium-in-therapieallergenen.html?nn=170518#doc169856bodyText5. Stand: 21.01.2014 Abgerufen am 04.12.2023.
13. Paul-Ehrlich-Institut (PEI). FAQ – Häufig gestellte Fragen. Impfen und Impfstoffe. https://www.pei.de/SharedDocs/FAQs/DE/impfen-impfstoffe/enthalten-impfstoffe-aluminium.html. Abgerufen am 04.12.2023.
14. Paul-Ehrlich-Institut (PEI). FAQ – Häufig gestellte Fragen. Impfen und Impfstoffe. https://www.pei.de/DE/service/faq/impfen-impfstoffe/faq-impfen-impfstoffe-inhalt.html. Stand: 05.10.2023. Abgerufen am 04.12.2023.
15. Robert Koch-Institut. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_Kosten/Kostenuebernahme.html. Stand: 11.02.2019. Abgerufen am 21.12.2023.
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