Impfungen: hohe Sicherheitsanforderungen

Impfstoffe werden an gesunde Menschen verabreicht und die Anforderungen an ihre Sicherheit sind daher besonders hoch. Sie gehören deshalb heute zu den sichersten Arzneimitteln, die in Deutschland verfügbar sind.Bereits während des Zulassungsverfahrens werden an Impfstoffe höchste Anforderungen bezüglich Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit gestellt. Darüber hinaus werden Impfstoffe nach der Zulassung regelmäßig durch die zuständige Behörde überprüft.1

Der lange Weg zum zugelassenen Impfstoff

Die Erforschung und Entwicklung eines Impfstoffs im Labor dauert etwa 2 bis 5 Jahre. Im ersten Schritt wird geprüft, gegen welche Bestandteile des jeweiligen Krankheitserregers das Immunsystem des Menschen einen Schutz aufbauen kann. Danach werden kleine Mengen des Impfstoffs für die weitere Prüfung in Studien hergestellt.1

Im Rahmen der sogenannten präklinischen Impfstoffentwicklung werden in Zellkulturen und in Tierversuchen die Fähigkeit des Impfstoffs, eine Immunantwort auszulösen, sowie die Wirksamkeit und Sicherheit getestet. Erst wenn in umfangreichen Untersuchungen gezeigt werden konnte, dass der Impfstoff in guter Qualität und allen Anforderungen der Behörden entsprechend hergestellt werden kann, wird er im Rahmen von klinischen Studien an freiwilligen Studienteilnehmer:innen erprobt. Auch diese Phase dauert etwa 2 bis 5 Jahre.1

Vor Beginn der klinischen Studien stellen die zuständigen Behörden und Ethikkommissionen sicher, dass die Studien wissenschaftlich gesichert und ethisch korrekt durchgeführt werden. Klinische Studien vor der Zulassung eines Impfstoffs werden in 3 Phasen (s. unten) eingeteilt.1

Wenn das vorliegende Nutzen-Risiko-Verhältnis positiv ist, somit der Nutzen die eventuellen Risiken überwiegt, wird der Impfstoff von der Europäischen Kommission zugelassen. Dieses Zulassungsverfahren kann bis zu 2 Jahre dauern. Danach beginnt die Herstellung des Impfstoffs in großen Mengen. Der jeweilige Impfstoff wird auch nach der Zulassung weiterhin überprüft.1

    1. Phase

    In dieser Studienphase wird der Impfstoff zwischen 20 bis 100 gesunden Freiwilligen verabreicht. Nach der Impfung wird geprüft, ob das Immunsystem wie erwartet auf den Impfstoff reagiert hat. In dieser Studienphase steht die Prüfung von Sicherheit und Verträglichkeit im Vordergrund.1

    2. Phase

    In Phase-II-Studien erhalten mehrere hundert Freiwillige den Impfstoff. Dabei werden die bestmögliche Impfstoffdosierung für einen optimalen Schutz, die Nebenwirkungen sowie die Anzahl der benötigten Impfungen ermittelt.1

    3. Phase

    In der dritten und letzten Phase der Impfstoffprüfung wird der Impfstoff an einigen tausend Freiwilligen getestet. Dabei wird untersucht, wie wirksam der Impfstoff im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die z. B. ein Placebo oder einen Kontrollimpfstoff erhält, vor der Erkrankung schützt und welche Nebenwirkungen wie häufig auftreten.1

Mögliche Nebenwirkungen

Neben der gewünschten Wirkung der Immunität gegen Infektionskrankheiten können Impfungen, wie alle anderen wirksamen Arzneimittel, Nebenwirkungen verursachen. Typische Beschwerden nach einer Impfung sind Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle. Auch Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Unwohlsein können möglich sein. Diese Reaktionen sind Zeichen der angestrebten Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff. Sie klingen in den meisten Fällen spätestens nach wenigen Tagen komplett ab.2 Eine seltene Nebenwirkung nach Lebendimpfungen ist die „Impfkrankheit“ mit leichten Symptomen der Erkrankung, gegen die geimpft wurde (z. B. „Impfmasern“).3

In sehr seltenen Fällen können wie bei anderen Arzneimitteln Komplikationen oder Impfschäden mit dauerhaften Folgen auftreten. Fortschritte in der Entwicklung, Herstellung und Kontrolle von Impfstoffen haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass die Verabreichung von Impfungen immer sicherer wurde.4

Den möglichen Nebenwirkungen einer Impfung stehen beachtliche Zahlen von verhinderten Infektionen, Komplikationen und Folgen gegenüber: So wird geschätzt, dass die umfassende Anwendung der Impfstoffe gegen Haemophilus influenzae Typ B (Hib), Hepatitis B, Masern, Pertussis, Röteln und Tetanus weltweit jährlich 1 bis 2 Millionen Todesfälle bei Kindern verhindert.4

Wann Sie auf eine Impfung verzichten sollten

Banale Infekte wie eine Erkältung mit erhöhter Temperatur (bis 38,5 °C) muss nicht unbedingt heißen, auf eine Impfung zu verzichten. Sprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber. Wer jedoch unter einer akuten behandlungsbedürftigen Erkrankung leidet, sollte vorerst mit der Impfung warten.5

Menschen mit eingeschränktem Immunsystem, beispielsweise aufgrund der Behandlung von Autoimmunerkrankungen, sollten vor einer Impfung mit einem Lebendimpfstoff mit ihrem behandelnden Arzt bzw. ihrer behandelnden Ärztin sprechen.5

Schwangere sollten auf Lebendimpfstoffe wie z. B. gegen Masern, Mumps, Röteln oder Varizellen verzichten. Nach einer solchen Impfung wird zudem empfohlen, eine Schwangerschaft für einen Monat zu vermeiden.6 Eine versehentlich durchgeführte Impfung in der Frühschwangerschaft stellt keinen Grund für einen Schwangerschaftsabbruch dar.
 

Erfahrung und Innovation bei der Entwicklung der Impfstoffe

Sanofi ist ein weltweit vertretenes Gesundheitsunternehmen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen bei gesundheitlichen Herausforderungen zu unterstützen und mit der Entwicklung von Impfstoffen Krankheiten zu verhindern. 

Welche Impfungen im Kindesalter?

Erfahren Sie, welche Impfungen Ihr Kind in den ersten Jahren braucht und welche später aufgefrischt werden sollten.

Wie wirken Impfungen?

Impfungen wirken, indem sie das Immunsystem auf den Erreger vorbereiten: Es werden Antikörper gebildet und es wird eine wirksame Immunität aufgebaut. 

Zusätzliche Impfungen für alle ab 60 Jahren

Im höheren Alter lässt die Immunabwehr nach, in der Folge steigt das Risiko für Infektionskrankheiten. Allen Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die STIKO* daher zusätzlich Impfungen gegen Pneumokokken, Influenza und Herpes Zoster (Gürtelrose).

    * Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet.

    1. Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Entwicklung und Zulassung von Impfstoffen. https://www.ages.at/mensch/arzneimittel-medizinprodukte/entwicklung-zulassung-von-impfstoffen. Stand Januar 2022. Abgerufen am 22.06.2023.
    2. Robert Koch-Institut (RKI). Sicherheit von Impfungen. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Nebenwirkungen/nebenwirkungen_node.html. Stand Februar 2021. Abgerufen am 22.06.2023.
    3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Welche unterschiedlichen Impfstoffe gibt es? https://www.impfen-info.de/wissenswertes/impfstoffe/. Abgerufen am 22.06.2023.
    4. Dittmann S. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz. 2002; 45: 316-322.
    5. Robert Koch-Institut (RKI). Kontraindikationen zur Durchführung von Impfungen: Häufig gestellte Fragen und Antworten. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_Kontraindi/faq_impfen_Kontraindi_ges.html. Stand Dezember 2012, Juli 2020. Abgerufen am 22.06.2023.
    6. Robert Koch-Institut (RKI). Kann in der Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden? https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ08.html#:~:text=Impfungen%20mit%20einem%20Lebendimpfstoff%2C%20wie,f%C3%BCr%201%20Monat%20vermieden%20werden. Stand April 2022. Abgerufen am 22.06.2023.
    7. Robert Koch-Institut (RKI). Impfen: Häufig gestellte Fragen und Antworten https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ-Liste_AllgFr_Impfen.html#FAQId3448394. Stand Dezember 2018. Abgerufen am 04.07.2023.

     

MAT-DE-2303619-1.0-09/2023

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