Pneumokokken

Pneumokokken-Erkrankungen werden durch Bakterien namens Pneumokokken verursacht.1 Sie werden durch Tröpfcheninfektion, direkten Kontakt oder über Gegenstände übertragen.2 Zu den Pneumokokken-Erkrankungen gehören beispielsweise Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen sowie Entzündungen der Nasennebenhöhlen.3 Treten die Bakterien in die Blutbahn oder in die Hirnflüssigkeit ein, können sogenannte invasive Pneumokokken-Erkrankungen wie Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung entstehen.4 

Bei der Behandlung von Pneumokokken-Erkrankungen kommen vor allem Antibiotika zum Einsatz.3 Die STIKO* empfiehlt eine Impfung gegen Pneumokokken bereits im Säuglingsalter, aber auch für Menschen über 60 Jahre und Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko.5

    Auslöser von Pneumokokken-Erkrankungen sind Bakterien mit dem Namen Streptococcus pneumoniae, kurz Pneumokokken genannt.1 

    Diese Bakterien verfügen über eine Kapsel, die aus Zuckerketten besteht und die sie vor dem Immunsystem schützt. Anhand dieser Zuckerketten lassen sich bei Pneumokokken mehr als 90 sogenannte Serotypen unterscheiden. 23 Serotypen sind für die häufigsten Erkrankungen mit im Blut nachweisbaren Pneumokokken und  für Hirnhautentzündungen verantwortlich. Pneumokokken kommen weltweit vor.1

    Pneumokokken werden von Mensch zu Mensch übertragen. 

    Eine wichtige Rolle spielt dabei die Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen

    Eine Ansteckung kann aber auch durch direkten Kontakt mit Infizierten, beispielsweise über die Hände, oder durch eine sogenannte Schmierinfektion über Gegenstände erfolgen.2

     

    Die Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung, die sogenannte Inkubationszeit, beträgt ungefähr 1 bis 3 Tage.1

    Bei etwa 20 bis 40 von 100 Kindern und 5 bis 10 von 100 Erwachsenen leben Pneumokokken auf der Schleimhaut des Nasen-Rachen-Raums, ohne Beschwerden zu verursachen. Breiten sich die Bakterien aus, können sie zu Krankheiten der oberen und unteren Atemwege führen.1 So ist der Großteil aller bakteriellen Lungenentzündungen auf Pneumokokken zurückzuführen. Auch für meisten Mittelohrentzündungen bei Kindern und Erwachsenen sind diese Bakterien verantwortlich. Darüber hinaus können die Pneumokokken u. a. Entzündungen der Nasennebenhöhlen verursachen.3

    Lungenentzündung

    Mittelohrentzündung

    Nasennebenhöhlen-
    entzündung

    Wenn Pneumokokken in ansonsten Bakterien-freie Körperregionen wie beispielsweise das Blut oder die Hirnflüssigkeit eindringen, spricht man von invasiven Pneumokokken-Erkrankungen. Am häufigsten kommt es dabei zu Blutvergiftungen oder Hirnhautentzündungen:4

    Blutvergiftung: 
    Kennzeichen sind hoher Puls, niedriger Blutdruck und Kreislaufversagen.3 Die Blutvergiftung ist die schwerste Folge einer Infektion und führt zu einem lebensbedrohlichen Multiorganversagen.1

    Blutvergiftung (Sepsis)

    Hirnhautentzündung: 
    Im Säuglingsalter ist sie gekennzeichnet durch hohes Fieber, auch Krampfanfälle können auftreten.1 Bei Kindern ab 1 Jahr und Erwachsenen können Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen und Bewusstseinsstörungen hinzukommen.1,6 

    Hirnhautentzündung

    Pneumokokken-Erkrankungen können in jedem Alter auftreten, am häufigsten betreffen sie kleine Kinder und ältere Menschen.3

    Besonders gefährdet für schwere Pneumokokken-Erkrankungen sind Menschen mit eingeschränktem Immunsystem und chronischen Erkrankungen wie beispielsweise Asthma, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Diabetes mellitus und neurologischen Erkrankungen.1

    Es wird geschätzt, dass in Deutschland jährlich mehr als 5.000 Menschen an einer Pneumokokken-Erkrankung sterben.1

    Für die Therapie von Pneumokokken-Erkrankungen stehen Antibiotika zur Verfügung. Dabei stellen Antibiotika-Resistenzen in Europa ein zunehmendes Problem dar.3

    Die STIKO empfiehlt allen Säuglingen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten die Impfung mit einem sogenannten Pneumokokken-Konjugatimpfstoff. Dabei werden 2 Teilimpfungen im Abstand von 8 Wochen verabreicht. Eine 3. Teilimpfung erfolgt mindestens 6 Monate nach der 2. Impfung.5

    Frühgeborene sollten ab einem Alter von 2 Monaten 4 Teilimpfungen erhalten.5

    Für Menschen ab 60 Jahren wird eine einmalige Impfung empfohlen.5

    • Alle Säuglinge ab einem Alter von 2 Monaten5
    • Menschen ab 60 Jahren5 
    • Bei Vorliegen von Risikofaktoren wie beispielsweise Einschränkungen des Immunsystems , chronischen Erkrankungen wie Asthma, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Diabetes mellitus oder neurologischen Erkrankungen empfiehlt die STIKO eine Impfung für alle Altersgruppen.5

Zusätzliche Impfungen für alle ab 60 Jahren

Im höheren Alter lässt die Immunabwehr nach, in der Folge steigt das Risiko für Infektionskrankheiten. Allen Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die STIKO* daher zusätzlich Impfungen gegen Pneumokokken, Influenza und Herpes Zoster (Gürtelrose).

Impfungen bei beeinträchtigtem Immunsystem

Manche Erkrankungen bzw. deren Therapien führen zu Einschränkungen des Immunsystems und damit zu einem höheren Risiko für Infektionskrankheiten. Die STIKO* empfiehlt für Betroffene daher zusätzliche Impfungen.

    * Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet.

    1. Deutsches Grünes Kreuz e. V. (DGK). Pneumokokken-Erkrankungen. https://dgk.de/impfen-und-infektionen/krankheiten-von-a-bis-z/pneumokokken-erkrankungen.html. Stand 07.06.2023. Abgerufen am 25.09.2023.
    2. Lungenärzte im Netz. Erreger von Lungenentzündungen werden nicht nur über den Luftweg übertragen. https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/-7ce3273cc3/. Stand Dez. 2018. Abgerufen am 04.01.2023.
    3. European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). Factsheet about pneumococcal disease. Abgerufen am 25.09.2023.
    4. Robert Koch-Institut (RKI). https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Pneumokokken/FAQ01.html. Stand 17.05.2023. Abgerufen am 25.09.2023.
    5. Robert Koch-Institut (RKI). Epid Bull. 2023; 4: 1–68.
    6. World Health Organization (WHO). Meningitis. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/meningitis. Stand Sept. 2021. Abgerufen am 25.09.2023.

MAT-DE-2304798-1.0-10/2023

Copyright © 2023 Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Diese Seite richtet sich an Interessenten aus Deutschland.
Für unsere Webseiten wurden Bilder von iStockphoto.com, Fotolia.de, gettyimages.de, pexels.com und photocase.de verwendet.

NUTZUNGSBEDINGUNGEN        DATENSCHUTZ        

KONTAKT        IMPRESSUM