Hepatitis B
Ursache der Hepatitis B ist eine Ansteckung mit dem Hepatitis-B-Virus.1 Das Virus wird vor allem über Körperflüssigkeiten übertragen.1 Bei einem Teil der Infizierten verläuft die Krankheit chronisch, im schlimmsten Fall kann sie eine Leberzirrhose oder ein Leberzellkarzinom auslösen.1
Eine chronische Hepatitis B kann mit antiviralen Medikamenten behandelt werden.1 Die STIKO* empfiehlt ab dem Säuglingsalter eine Impfung gegen Hepatitis B.2
- Weltweit sind etwa 3 von 100 Personen chronisch und damit dauerhaft mit Hepatitis B infiziert.
- Besonders hoch ist die Infektionsrate in Subsahara-Afrika und Ostasien: Hier weisen 5 bis 10 von 100 Erwachsenen eine chronische Hepatitis-B-Infektion auf.
- Demgegenüber ist in Westeuropa und Nordamerika weniger als 1 von 100 Menschen chronisch infiziert.1
- In Deutschland leben etwa 300.000 bis 650.000 Einwohner:innen mit einer chronischen Hepatitis B.3
- Eine Ansteckung mit Hepatitis B erfolgt vor allem über Kontakt mit dem Blut infizierter Menschen.
- Das Hepatitis-B-Virus kann aber auch über Körperflüssigkeiten wie Speichel, Tränenflüssigkeit, Sperma, Vaginalsekret oder Kolostrum übertragen werden.
- In westlichen Industriestaaten spielen Ansteckungen bei Sexualkontakten eine wichtige Rolle, der Großteil akuter Hepatitis-B-Infektionen wird bei jungen Erwachsenen beobachtet.
- Auch die Übertragung über gemeinsam verwendetes Spritzbesteck beim Drogenkonsum ist häufig.
- Darüber hinaus können infizierte Schwangere ihr Neugeborenes anstecken.
- Das Ansteckungsrisiko über Bluttransfusionen bzw. Blutprodukte hat durch zunehmend verbesserte Spenderauswahl in den vergangenen Jahren stark abgenommen.1
- In den meisten Fällen werden bei akuter Hepatitis B nur die Symptome behandelt.1
- In schweren Fällen kann eine Lebertransplantation nötig sein.1
- Bei chronischen Krankheitsverläufen stehen antivirale Arzneimittel zur Verfügung, die bei einem Teil der Betroffenen zur Heilung führen können.1
- Die Impfung ist in der Regel gut verträglich.
- Durch die Anregung der körpereigenen Abwehr kommt es häufig zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, die auch schmerzen kann.
- Gelegentlich schwellen auch Lymphknoten in der Nähe an. Allgemeinsymptome wie beispielsweise Frösteln, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Reizbarkeit oder Magen-Darm-Beschwerden können ebenfalls auftreten.
- Hohes Fieber ab 39 °C sowie Infektionen der oberen Atemwege (Bronchitis) treten häufig auf.
- Solche Impfreaktionen klingen in der Regel 1 bis 3 Tage nach der Impfung folgenlos wieder ab.
- Die STIKO empfiehlt allen Säuglingen eine Grundimmunisierung gegen Hepatitis B (bei Neugeborenen von Hepatitis-B-infizierten Müttern sollte innerhalb von 12 Stunden nach der Geburt mit der Immunisierung gegen Hepatitis B beginnen).2
- Bei erhöhtem Hepatitis-B-Risiko im späteren Leben, z. B. an einem Arbeitsplatz im Gesundheitsdienst, kann eine Auffrischimpfung sinnvoll sein.2
- Bisher ungeimpfte Kinder, Jugendliche und Erwachsene.2
Die Hepatitis B wird durch das Hepatitis-B-Virus ausgelöst. Sie ist weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten:
Zwischen einer Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus und ersten Krankheitssymptomen können 45 bis 180 Tage liegen, im Durchschnitt 60 bis 120 Tage.
Diese sogenannte Inkubationszeit ist vor allem von der Anzahl der Viren, dem Infektionsweg und dem Immunsystem Betroffener abhängig.1
Der Krankheitsverlauf einer Hepatitis B kann sehr unterschiedlich ausfallen.
Bei etwa einem Drittel der Infizierten kommt es zu einer akuten Leberentzündung, auch als Hepatitis bezeichnet, mit Gelbsucht. Ein weiteres Drittel macht eine akute Erkrankung ohne Gelbsucht durch. Beim letzten Drittel verläuft die Infektion ohne Symptome.1
Die Frühphase der akuten Hepatitis B ist gekennzeichnet durch unspezifische Beschwerden wie z. B.:
Fieber
Appetitlosigkeit, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen
Gelenkschmerzen
Bei Verläufen mit Gelbsucht setzt diese 3 bis 10 Tage später ein, dabei verfärbt sich auch der Urin dunkel. Die Gelbsucht erreicht ihren Höhepunkt nach 1 bis 2 Wochen und klingt innerhalb von 2 bis 4 Wochen wieder ab.1
Mehr als 9 von 10 akuten Hepatitis-B-Erkrankungen bei Erwachsenen heilen vollständig aus und führen zu einer lebenslangen Immunität.
Chronischer Krankheitsverlauf:
Bei bis zu 1 von 10 Erkrankten kommt es allerdings zu einem chronischen Krankheitsverlauf, häufig ohne dass dieser bemerkt wird. Werden Kinder mit Hepatitis B infiziert, erkranken sie ungleich häufiger chronisch: So geht die Hepatitis B bei 9 von 10 Babys, die während der Geburt infiziert wird, in eine chronische Erkrankung über und bei immerhin 3 bis 9 von 10 infizierten Kindern bis zum Alter von 3 Jahren. Als Folge einer chronischen Hepatitis B können eine Leberzirrhose oder ein Leberzellkarzinom entstehen.1
Bei reifgeborenen Kindern wird folgendes Impfschema (drei Impfungen) empfohlen:2
Bisher ungeimpfte Kinder, Jugendliche und Erwachsene können die Hepatitis-B-Impfung nachholen. Dabei werden insgesamt 3 Teilimpfungen verabreicht. Zwischen der 1. und der 2. Teilimpfung sollten dabei bei Kindern unter 12 Monaten 2 Monate vergehen, bei Kindern zwischen 12 Monaten und 5 Jahren sollte ein Mindestabstand von 1 bis 2 Monaten eingehalten werden, bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen reduziert sich diese Zeitspanne auf 1 Monat. Die dritte Teilimpfung sollte bei allen Altersgruppen 6 Monate nach der 2. Impfung durchgeführt werden:2
Die Immunisierung gegen Hepatitis B erfolgt zumeist im Rahmen der 6-fach-Impfung, die gleichzeitig vor Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Kinderlähmung (Poliomyelitis) und Hib (Haemophilus influenzae) schützt.2
Mögliche Körperreaktionen2
Risikogebiete mit Hepatitis B
Impfungen bei besonderen beruflichen Voraussetzungen
Bei Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz einem erhöhten Risiko einer Ansteckung mit Infektionskrankheiten ausgesetzt sind, werden zusätzliche Impfungen empfohlen.
Welche Impfungen im Kindesalter?
Erfahren Sie, welche Impfungen Ihr Kind in den ersten Jahren braucht und welche später aufgefrischt werden sollten.
Impfpass verstehen
Ob Ihr Impfschutz ausreichend ist oder ob vor einer Reise empfohlene Impfungen nachgeholt werden sollten, können Sie in Ihrem Impfpass kontrollieren. Hier erfahren Sie, wie Sie den Überblick über den Impfstatus behalten.
* Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet.
1. Robert Koch-Institut (RKI). Hepatitis B und D. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisB.html. Stand Juli 2016. Abgerufen am 20.09.2023.
2. Robert Koch-Institut (RKI). Epid Bull. 2023; 4: 1–68.
3. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Hepatitis-B-Impfung bei Jugendlichen. https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-jugendliche-12-17-jahre/hepatitis-b/#c8614. Abgerufen am 20.09.2023.
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