Impfschutz für Mutter und Kind

Impfungen vor und während der Schwangerschaft dienen der Krankheitsvorbeugung bei der werdenden Mutter. Doch auch der Schutz des ungeborenen Kindes, und schließlich des Neugeborenen über den Nestschutz, stehen im Vordergrund. Auch Frauen mit Kinderwunsch sollten sich über ihren Impfschutz Gedanken machen – um gut geschützt in die Schwangerschaft zu starten.

Impfungen vor der Schwangerschaft

Frauen mit Kinderwunsch sollten vor Beginn der Schwangerschaft prüfen, ob ihr Impfschutz gegen Masern, Röteln, Windpocken (Varizellen), Diphtherie, Tetanus, Poliomyelitis und COVID-19 vollständig ist. Wenn Impfungen fehlen, sollten diese möglichst rasch nachgeholt werden. Nach Lebendimpfungen wie gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken sollte ein Zeitraum von mindestens einem Monat bis zu einer Schwangerschaft eingehalten werden. Allerdings wurden selbst bei versehentlicher Impfung in der Frühschwangerschaft bisher keine Schädigungen des ungeborenen Kindes durch diese Impfungen festgestellt. 

Die STIKO* empfiehlt bei Kinderwunsch in folgenden Situationen eine Vervollständigung des Impfschutzes:1,2

    Wer sollte eine Masern-Impfung erhalten?

    • Frauen, die nach 1970 geboren wurden und nicht wissen, ob bzw. wie oft sie gegen Masern geimpft wurden
    • Ungeimpfte Frauen
    • Frauen, die in ihrer Kindheit nur eine Impfung erhalten haben

    Empfehlung

    Einmalige Impfung gegen Masern, idealerweise mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, 
    Mumps und Röteln 

    Wer sollte eine Röteln-Impfung erhalten?

    • Ungeimpfte Frauen oder Frauen, die nicht wissen, ob bzw. wie oft sie gegen Röteln geimpft wurden
    • Einmal geimpfte Frauen

    Empfehlung
     

    • Zweimalige Impfung, mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln
       
    • Einmalige Impfung, mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln

    Anmerkung

    Bei mindestens 2 erfolgten Impfungen gegen Röteln ist keine Überprüfung der Antikörper im Blut nötig

    Wer sollte eine Windpocken-Impfung erhalten?

    • Frauen ohne Antikörper gegen Varizellen im Blut

    Empfehlung
     

    • Zweimalige Impfung

    Fehlende oder unvollständige Impfungen sollten entsprechend den allgemeinen Empfehlungen der STIKO nachgeholt werden. Bei Erwachsenen, die im Kindesalter gegen diese Erkrankungen geimpft wurden, werden nach der Grundimmunisierung und Auffrischung keine weiteren Auffrischungen durchgeführt.

    Fehlende oder unvollständige Impfungen sollten entsprechend den aktuell geltenden COVID-19-Impfempfehlungen der STIKO nachgeholt werden. Eine Impfung sollte bereits vor der Schwangerschaft erfolgen, um einen Impfschutz im ersten Schwangerschaftsdrittel zu gewährleisten. Die STIKO empfiehlt Frauen unter 30 Jahren die Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty. Frauen ab 30 Jahren können mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty geimpft werden.

Impfungen während der Schwangerschaft

Für schwangere Frauen empfiehlt die STIKO jeweils eine Impfung gegen Influenza, und gegen Pertussis (Keuchhusten).2,3

Impfempfehlungen der STIKO zu Pertussis, Influenza und COVID-19 während der Schwangerschaft:

    Wenn schwangere Frauen sich mit Grippe-Viren infizieren, haben sie ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Der Grund dafür sind u. a. Veränderungen des Immunsystems, die schwangere Frauen für Virusinfektionen empfänglicher machen.4 Daher wird allen Schwangeren eine Impfung gegen Influenza empfohlen.5 

    Bis zu 70 % weniger
    Grippe-Fälle bei
    Schwangeren

    Von der Grippe-Impfung der Mutter während der Schwangerschaft profitiert auch das Kind: Das Ungeborene erhält Antikörper von der Mutter über die Nabelschnur. So kann das Neugeborene in den ersten Monaten nach der Geburt vor einer Erkrankung geschützt werden.

    Bis zu 48 % weniger
    Grippe-Fälle bei
    Neugeborenen nach
    Immunisierung der
    Schwangeren

    Wer sollte eine Grippe-Impfung erhalten?

    Die Impfung gegen Grippe wird allen Schwangeren ab dem 2. Trimenon von der STIKO empfohlen2

    Bei erhöhter Gefährdung als Folge einer Grunderkrankung wie z. B. Asthma oder 
    Diabetes
    kann eine Impfung ab dem 1. Schwangerschaftsdrittel angezeigt sein2

    Anmerkungen

    Die Impfung sollte mit einem inaktivierten quadrivalenten Impfstoff mit aktueller, von der WHO empfohlener Antigenkombination erfolgen.

     

    Säuglinge sind bei Pertussis besonders gefährdet. Sie können als Folge der Erkrankung u. a. einen Atemstillstand mit Todesfolge, Lungenentzündungen, Ohrenentzündungen oder Funktionsstörungen des Gehirns erleiden. 

    Besonders hoch ist dieses Risiko in den ersten 6 Lebensmonaten. 

    Eine Impfung von Säuglingen kann allerdings erst ab einem Alter von 
    2 Monaten durchgeführt werden, ein ausreichender Schutz ist erst nach 2 Impfungen zu erwarten. 

    Die Ergebnisse zahlreicher Studien zeigen, dass Säuglinge von Müttern, die während der Schwangerschaft gegen Pertussis geimpft wurden, deutlich seltener an Pertussis erkranken als Säuglinge von Müttern, die keine Impfung während der Schwangerschaft erhalten haben. 

    Die STIKO* empfiehlt daher allen Schwangeren eine Impfung gegen Pertussis.2,6

    Wer sollte eine Pertussis-Impfung erhalten?

    Alle Schwangeren ab der 
    28. Schwangerschaftswoche 

    Bei erhöhter Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt sollte die Impfung ins 
    2. Trimenon vorgezogen werden.

    Tanyas Pertussis-Geschichte.

    Anmerkungen

    Bei der Impfung gegen Pertussis sollte ein Kombinationsimpfstoff gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis, bei Bedarf auch inkl. Poliomyelitis (Kinderlähmung), verabreicht werden. Die Impfung wird unabhängig vom Abstand zu einer vorangegangenen Pertussis-Impfung und in jeder Schwangerschaft verabreicht.

    Außerdem:

    Da Säuglinge von Erwachsenen angesteckt werden, sollte jeder, der mit dem Säugling in Kontakt kommt, sich gegen Keuchhusten impfen lassen.
    Dazu zählen u. a. Väter, Geschwister, Großeltern, Freund:innen, Tagesmütter, Babysitter:innen.2

    Auch eine Impfung gegen COVID-19 wird von der STIKO empfohlen. Ziel ist es dabei, Schwangerschaftskomplikationen und schwere COVID-19-Verläufe bei Müttern und Kindern zu vermeiden.3

    Wer sollte eine COVID-19-Impfung erhalten?

    Schwangere jeden Alters sollen fehlende
    Impfungen erst ab dem 2. Trimenon
    erhalten. 

Impfungen während der Stillzeit

Sowohl die stillende Mutter als auch der gestillte Säugling können alle von der STIKO empfohlenen Impfungen erhalten. Lediglich auf eine Impfung gegen Gelbfieber soll bei stillenden Frauen verzichtet werden.8 Da das Impfvirus in seltenen Fällen über die Muttermilch übertragen werden kann, darf die stillende Mutter nicht geimpft werden, bis das gestillte Kind 6 Monate alt ist.10 

Impfungen während der Schwangerschaft

Wir haben die wichtigsten Informationen zum Thema „Impfung vor und während der Schwangerschaft“ für Sie in unserem Informationsblatt zusammengefasst.

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    * Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet

    1. Robert Koch-Institut (RKI). STIKO-Impfempfehlungen für Frauen mit Kinderwunsch. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ09.html. Abgerufen am 18.11.2022. 
    2. Robert Koch-Institut (RKI). Epid Bull. 2023; 4: 1–68.
    3. Robert Koch-Institut (RKI). Epid Bull. 2023; 21: 1–51.
    4. Robert Koch-Institut (RKI). Warum wird die saisonale Influenza-Impfung für Schwangere empfohlen? https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/FAQ09.html. Abgerufen am 14.11.2022.
    5. Robert Koch-Institut (RKI). Grippeschutzimpfung (Stand: 16.9.2022). https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/faq_ges.html. Abgerufen am 18.11.2022.
    6. Robert Koch-Institut (RKI). Warum soll in der Schwangerschaft gegen Pertussis geimpft werden? https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Pertussis/FAQ03.html. Abgerufen am 14.11.2022.
    7. Robert Koch-Institut (RKI). Grippeschutzimpfung (Stand: 16.9.2022). https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/faq_ges.html. Abgerufen am 18.11.2022.
    8. Robert Koch-Institut (RKI). Kann in der Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden? https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ08.html. Abgerufen am 14.11.2022
    9. Dabrera G, Amirthalingam G, Andrews N, et al. A case-control study to estimate the effectiveness of maternal pertussis vaccination in protecting newborn infants in England and Wales, 2012–2013. Clin Infect Dis 2015;60(3):333–7.
    10. Rothe C et al. Reiseimpfungen – Hinweise und Empfehlungen. Tropenmedizin 29: 04/2022; S 47–82. 

MAT-DE-2303617-1.0-09/2023

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