HIB

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HIB IN EUROPA UND DEUTSCHLAND
Eine Erkrankung mit Haemophilus influenzae Typ b (Hib) wird durch Bakterien verursacht und kann zu schwerwiegenden bis lebensgefährlichen Symptomen führen.1
Die Impfung gegen Hib wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) bereits für Säuglinge im Alter von 2 Monaten (Beginn der Grundimmunisierung) empfohlen.2 Seit Einführung der Hib-Impfung nahm die Zahl der Erkrankungen durch das Hib-Bakterium ab (darunter auch die besonders gefährlichen Hirnhaut- und Kehldeckelentzündungen). Inzwischen erkranken nur noch einzelne Säuglinge und Kleinkinder schwer daran.1
Seit Jahren wird in Deutschland ein kontinuierlicher Wiederanstieg der Haemophilus-influenzae-Infektionen beobachtet, die aber hauptsächlich durch andere Erregertypen (nicht vom Typ b) ausgelöst werden.3 Da Kinder und Jugendliche nur äußerst selten erkrankten und nur selten der Erregertyp b die Ursache war, zeigt sich, dass die für Säuglinge und Kleinkinder empfohlene Impfung einen wirksamen Schutz vor Hib-Infektionen bietet.3
HIB-IMPFUNG IN DEUTSCHLAND
Seit 1990 steht in Deutschland ein wirksamer und gut verträglicher Hib-Impfstoff zur Verfügung.
- Im Jahr 2017 waren 91,6 % der Schulanfänger gegen Hib geimpft und somit folglich 8,4 % der Schulanfänger nicht oder nicht vollständig vor Hib geschützt.4
QUELLEN
- BzgA; https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/hib-haemophilus-influenzae-b/; abgerufen am 25.11.2019
- RKI. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut – 2019/2020. Epid Bull 2019;34
- RKI. Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2017. 2018
- RKI. Impfquoten bei der Schuleingangsuntersuchung in Deutschland 2017. Epid Bull 2019;18
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KRANKHEITSERREGER1,2
Bakterium Haemophilus influenzae Typ b
ÜBERTRAGUNGSWEG1,3
Die Bakterien werden durch Husten und Niesen übertragen (Tröpfcheninfektion). Eine Übertragung ist aber auch über Gegenstände möglich.
SYMPTOME UND KOMPLIKATIONEN2,3
Hib kann bei einem schweren Verlauf u. a. Lungenentzündungen, Blutvergiftungen, Hirnhautentzündungen, Kehldeckelentzündungen und Mittelohrentzündungen auslösen.
Bei Hirnhautentzündungen zeigen sich hohes Fieber, Erbrechen, Krämpfe und Kopfschmerzen. Kehldeckelentzündungen verursachen ebenfalls hohes Fieber, außerdem Schluckbeschwerden und Atemnot.
Hib-Erkrankungen lassen sich mit Antibiotika behandeln. Es können aber innerhalb kürzester Zeit lebensgefährliche Komplikationen auftreten, insbesondere im ersten Lebensjahr (z. B. bleibende Schäden durch eine Hirnhautentzündung, Erstickungsanfälle bis hin zum Tod bei einer Schwellung des Kehldeckels).
In Industrieländern liegt die Sterberate bei etwa 5 %, in Entwicklungsländern bei bis zu 40 %.
Beinahe die Hälfte aller diagnostizierten Lungenentzündungen im Kindesalter werden durch eine Hib-Infektion ausgelöst. Ein Viertel aller Hib-Infektionen zeigt sich durch Bakterien im Blut (Blutvergiftung).
Etwa 10–15 % der infizierten Patienten entwickeln schwere Langzeitschäden wie Bewegungsstörungen, Epilepsie, Blind- oder Taubheit. Bei etwa 15–20 % der Patienten bleiben Folgeschäden wie teilweise Taubheit, Verhaltens- oder Lernschwierigkeiten und Sprachstörungen zurück.
QUELLEN
- RKI. Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2017. 2018
- ECDC. Factsheets about invasive haemophilus influenzae disease. https://ecdc.europa.eu/en/invasive-haemophilus-influenzae-disease/facts, abgerufen am: 16.11.2018
- BzgA; https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/hib-haemophilus-influenzae-b/; abgerufen am 25.11.2019
MAT-DE-2000115v1.0 05/2020