Diphtherie
Auslöser der Diphtherie sind Bakterien mit dem Namen Corynebacterium diphtheriae. Die Erkrankung wird von Mensch zu Mensch übertragen. Abhängig von den befallenen Körperregionen kann die Diphtherie zu unterschiedlichen Krankheitszeichen führen. Neben Rachen, Mandeln, Kehlkopf bzw. Nase kann auch die Haut betroffen sein.1
Für die Behandlung der Diphtherie stehen Antibiotika und ein Gegengift (Antitoxin) zur Verfügung, beide Therapieoptionen müssen jedoch frühzeitig eingesetzt werden.1 Für einen Schutz vor der Erkrankung empfiehlt die STIKO* ab dem Säuglingsalter die Impfung gegen Diphtherie.1
- Die STIKO* empfiehlt die Impfung gegen Diphtherie für Kinder ab einem Alter von 2 Monaten.3
- Es ist sinnvoll, die Impfung gegen Diphtherie mit einem Kombinationsimpfstoff zu verabreichen, der zusätzlich gegen Tetanus, Hib, Keuchhusten, Kinderlähmung und Hepatitis B schützt.3
Die Diphtherie wird durch Gift produzierende, sogenannte toxigene Bakterien verursacht.
Diphtherie-Bakterien können ausschließlich im Menschen überleben.
Mit der Einführung der Diphtherie-Impfung in Säuglings- und Kinderimpfprogrammen konnte die Erkrankung stark zurückgedrängt werden. Die letzte Diphtherie-Epidemie in Deutschland fand zwischen 1942 und 1945 statt und betraf etwa 245.000 Menschen.1
In vielen Ländern Afrikas, Asiens, des Südpazifiks und Osteuropas liegen jedoch nach wie vor Diphtherie-Risikogebiete. Die meisten Diphtherie-Fälle weltweit treten in subtropischen Ländern, v. a. Indien, auf.1
Erkrankte, deren Diphtherie Rachen, Mandeln, Kehlkopf oder die Nase betrifft, können die Diphtherie-Bakterien über Tröpfcheninfektion, beispielsweise beim Husten oder Niesen, übertragen.1, 2
Haben die Diphtherie-Bakterien die Haut befallen, erfolgt eine Ansteckung bei direktem Kontakt mit den betroffenen Hautstellen. Auch infektiöse Ausscheidungen können zu einer Übertragung der Diphtherie führen.1
Zwischen Ansteckung und ersten Krankheitssymptomen liegen zumeist 2 bis 5 Tage, in seltenen Fällen kann diese sogenannte Inkubationszeit bis zu 10 Tage betragen.1
Am häufigsten kommen die Rachen- und Kehlkopfdiphtherie (Befall von Rachen, Mandeln, Kehlkopf bzw. der Nase) vor.4
Symptome bei Rachendiphtherie:4
Grippeähnliche
Symptome
Schluckbeschwerden
Blutige Belage auf
Schleimhäuten, die sich
nicht entfernen lassen
Symptome bei Kehlkopfdiphtherie:4
Heiserkeit, starker Husten und Atemnot (sogenannter echter Krupp). Im Extremfall kann sich die Atemnot bis zum Ersticken steigern.
Symptome bei Nasendiphtherie (an dieser Form erkranken vor allem Säuglinge):4
Blutiger Schnupfen
Typisch für die Haut- oder Wunddiphtherie sind schmierige Beläge auf der Haut bzw. Schleimhaut. Diese Form der Diphtherie tritt vor allem nach leichten Verletzungen oder Insektenstichen auf. Hautinfektionen mit Diphtherie-Bakterien kommen vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten vor.1
Geschwüre
Neben lokal begrenzten Formen der Diphtherie kann die Ausbreitung des Diphtherie-Toxins über den Blutweg zur „toxischen Diphtherie“ mit schweren Symptomen des gesamten Körpers führen.1
Häufige Folgen sind eine Herzmuskelentzündung sowie eine Entzündung von Nervenzellen. Bei einer Herzmuskelentzündung kann es beispielsweise zu Herzrhythmusstörungen bzw. plötzlichem Herztod kommen. Entzündungen der Nervenzellen können Lähmungen der Kopf-, Gesichts-, Rumpf- und Atemmuskulatur nach sich ziehen.1
Bei etwa 5 bis 10 von 100 Erkrankten führt die Erkrankung zum Tod. Kinder unter 5 Jahren und Erwachsene über 40 Jahren versterben in 20 bis 40 von 100 Fällen. Eine überstandene Erkrankung führt nicht zu einer anhaltenden Immunität.1
Für die Behandlung der Diphtherie stehen Antibiotika sowie ein Gegengift (Antitoxin) zur Verfügung. Beide Therapieoptionen müssen frühzeitig eingesetzt werden.1
Bei Säuglingen wird folgendes Impfschema empfohlen:3
Die Immunisierung gegen Diphtherie wird zumeist im Rahmen der 6-fach-Impfung verabreicht, die gleichzeitig vor Tetanus, Hib, Keuchhusten, Kinderlähmung und Hepatitis B schützt.3
Auffrischungen sollten im Alter von 5 bis 6 Jahren sowie zwischen 9 und 16 Jahren erfolgen. Danach sind Auffrischimpfungen im Abstand von 10 Jahren ausreichend.3
Impfungen bei besonderen beruflichen Voraussetzungen
Bei Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz einem erhöhten Risiko einer Ansteckung mit Infektionskrankheiten ausgesetzt sind, werden zusätzliche Impfungen empfohlen.
Welche Impfungen im Kindesalter?
Erfahren Sie, welche Impfungen Ihr Kind in den ersten Jahren braucht und welche später aufgefrischt werden sollten.
* Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet.
1. Robert Koch-Institut (RKI). Diphtherie. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Diphtherie.html. Stand Jan. 2018. Abgerufen am 25.08.2023.
2. Internisten im Netz. Was ist Diphtherie? https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/diphtherie/was-ist-diphtherie.html. Stand Okt. 2018. Abgerufen am 25.08.2023.
3. Robert Koch-Institut (RKI). Epid Bull. 2023; 4: 1–68.
4. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Diphtherie-Impfung bei Jugendlichen. https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-jugendliche-12-17-jahre/diphtherie/#c8580. Abgerufen am 25.08.2023.
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