Shigellose
Die Shigellose, auch Shigellenruhr genannt, wird durch Bakterien mit dem Namen Shigella ausgelöst. Zu einer Ansteckung kommt es vor allem auf Reisen in Ägypten, Marokko, Indien, China und der Türkei. Typische Krankheitszeichen sind wässrige, weiche Stuhlgänge. Insbesondere bei älteren Menschen und Personen mit eingeschränktem Immunsystem können schwere Krankheitsverläufe auftreten.1
Die Behandlung einer Shigellose erfolgt häufig durch Antibiotika. Eine Impfung gegen die Erkrankung ist nicht verfügbar.1
- Trinken Sie nur abgepacktes oder abgekochtes Wasser
- Verzehren Sie möglichst nur Lebensmittel, die ausreichend erhitzt wurden
- Roh verzehrtes Obst oder Gemüse sollte frisch geschält werden
- Verzichten Sie auf rohe Salate und rohe Säfte, wenn Ihnen die Hygienestandards unbekannt sind
Auslöser der Shigellose, auch als Shigellenruhr bezeichnet, sind Bakterien namens Shigella. Shigellen sind weltweit verbreitet, Infektionen treten vor allem in warmen Monaten auf.
Mit etwa 6 bis 7 von 10 berichteten Fällen wird in Deutschland die Mehrzahl der Shigellosen von Reisenden importiert. Besonders häufig erfolgt eine Ansteckung in Ägypten, Marokko, Indien, China und der Türkei.1
Shigellen kommen fast ausschließlich in Menschen und anderen Primaten vor.
Eine Übertragung erfolgt durch Kontakt- oder Schmierinfektionen bei engem Kontakt mit Infizierten, beispielsweise im Kindergarten oder im gemeinsamen Haushalt, sowie durch verschmutzte Lebensmittel oder Gegenstände oder verschmutztes Wasser.
Auch bei sexuellem Analkontakt kann eine Ansteckung mit Shigellen erfolgen.1
Die Zeit zwischen Ansteckung und ersten Krankheitszeichen beträgt bei Shigellose selten länger als 12 bis 96 Stunden.1
Nach einer Aufnahme von Shigellen über den Mund wird die Schleimhaut des Dickdarms befallen.
Fieber, Kopfschmerzen
Krampfartige Bauchschmerzen
Zumeist: leichter Krankheitsverlauf mit wässrigen und weichen Stuhlgängen
Seltener: wässriger Durchfall, gefolgt von blutig-schleimigen Ausscheidungen und einer Entzündung des Dickdarms
Vor allem Menschen mit eingeschränktem Immunsystem und Ältere sind häufiger von schweren Krankheitsverläufen betroffen.1
Sehr selten können Komplikationen außerhalb des Darms auftreten. Beispiele sind Blutvergiftung, Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung sowie Entzündungen der Gelenke.
Bei Säuglingen und Kleinkindern können Symptome auftreten, die einer Entzündung der Hirnhäute bzw. des Gehirns ähneln.1
Eine Shigellose wird häufig mit Antibiotika behandelt. Dadurch kann die Krankheitsdauer verkürzt und die Ansteckungsgefahr gesenkt werden.
Bei leichten Krankheitsverläufen kann es ausreichend sein, die durch den Durchfall verlorene Flüssigkeit mittels Trinken zu ersetzen.1
Infektionsrisiko vermeiden1
Da die Übertragung in der Regel durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch erfolgt, ist eine wirksame Händehygiene zur Vermeidung von fäkal-oralen Schmierinfektionen die entscheidende präventive Maßnahme.
Auf Reisen in Gebiete, in denen Hepatitis A verbreitet ist, sollte auf eine sorgfältige Hände- und Sanitärhygiene sowie auf eine gute Lebensmittelhygiene geachtet werden:
Shigellose-Fälle in Europa2
Impfung
Eine Impfung gegen Shigellen steht nicht zur Verfügung.
Impfungen bei besonderen beruflichen Voraussetzungen
Bei Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz einem erhöhten Risiko einer Ansteckung mit Infektionskrankheiten ausgesetzt sind, werden zusätzliche Impfungen empfohlen.
Welche Impfungen im Kindesalter?
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* Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium am Robert Koch-Institut in Berlin, das auf Veranlassung des Bundesgesundheitsministeriums die aktuellen Impfempfehlungen erarbeitet.
1. Robert Koch-Institut (RKI). Shigellose. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Shigellose.html. Stand Febr. 2021. Abgerufen am 25.09.2023.
2. European Centre for Disease Prevention and Control. Annual epidemiological report 2020 - Shigellosis. https://www.ecdc.europa.eu/sites/default/files/documents/AER_2020_SHIG_final.pdf. Abgerufen am 16.10.2023
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